REGIERUNGSDAUER - ABODRITENFÛRSTEN 929-1136
Um die Familie Stavenow in einem politischen Kontext zu setzen, ist es notwendig zu wissen, mit welchen slawischen Herrschern sie koexistierten. Während der Zeit der Slawen, die etwa 1190 in der Prignitz endete, gab es folgende slawische Herrscher in der Gegend um Lenzen und Stavenow.
Generation 1 Fürstenhaus der Abodriten. König Dragowit der Abodriten (Lenzen)
Generation 2 Sohn zu Dragowit (Wilzen)
Generation 3 Sohn zu Wizan - Fürst für das Gebiet der abodritisch-wilzischen Grenze an der Elbe
Generation 4 Sohn zu Dražǐko/Thrasco/Drago + 809 - Fürst für das Gebiet der abodritisch-wilzischen Grenze an der Elbe
Generation 5 Möglicherweise ein Sohn zu Cedrag + 830
Generation 6 Kinder zu Goztomuizl + 844
Quellen
[1] J. Herrmann, Die Schanze von Vorwerk bei Demmin - Die civitas des wilzischen Oberkönigs Dragowit ? In: Ausgrabungen und Funde Bd. 14 (1969), Seiten 191–197; zweifelnd aufgrund der Kurzlebigkeit der Anlage Fred Ruchhöft, Vom slawischen Stammesgebiet zur deutschen Vogtei; die Entwicklung der Territorien in Ostholstein, Lauenburg, Mecklenburg und Vorpommern im Mittelalter. (Archäologie und Geschichte im Ostseeraum, Band 4), Rahden/Westf. 2008 ISBN 978-3-89646-464-4, Seite 98
[2] Gerard Labuda, Civitas Dragaviti. Zu den fränkisch-slavischen Beziehungen am Ende des 8. Jahrhunderts. In: K.-D. Grothusen u. K. Zernack (Hg.), Europa Slavica-Europa Orientalis. Festschrift für Herbert Ludat zum 70. Geburtstag. Berlin 1980. S. 87–98, Seite 89; Christian Hahnewinkel, Elbslawen, Seite 44
[3] Helmut Schröcke: Germanen – Slawen. Vor und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes. Panorama 1999. ISBN 3-926642-20-3 S 122.
[4] Annales Einhardi 795; Annales Laureshammenses 795.
[5] Fragmentum chesnii 789. In den Regesta Imperii Online, als Kleinfürst bezeichnet ihn Wolfgang H. Fritze: Die Datierung des Geographus Bavarus, in: Ludolf Kuchenbuch, Winfried Schich (Hrsg.): Frühzeit zwischen Ostsee und Donau: Ausgewählte Beiträge zum geschichtlichen Werden im östlichen Mitteleuropa vom 6. bis zum 13.Jahrhundert, Berlin 1982, S. 119.
[6] Chronicon Moissiacense 804 in der MGH und weiterführend in den Regesta Imperii Online. RI I n. 406g, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0804-00-00_4_0_1_1_0_1083_406g
(Abgerufen am 27.12.2023).
[7] Chronicon Moissiacense 810 in der Monumenta Germaniae Historica Band 1. Hannover 1826 S 309.
[8] Annales Regni Francorum a. 808.
[9] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 57. Annales Regni Francorum a. 809.
[10] Annales Regni Francorum a. 809.
[11] B. Wachter, Dendrodaten, S. 238.
[12] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 58. Annales Regni Francorum a. 810.
[13] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 58. Chronicon Moissiacense a. 811.
[14] Chronicon Moissiacense 810 in der Monumenta Germaniae Historica Band 1. Hannover 1826 S 309.
[15] Annales regni Francorum 819: „Sclaomir Abodritorum rex“.
[16] Annales regni Francorum 816: legatos Abodritorum ... suscepit
[17] Bernhard Friedmann: Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zum Ende des 10. Jahrhunderts (= Osteuropastudien des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens. Bd. 197). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 65.
[18] Annales regni Francorum 817: Sclaomir ... ”cum Ceadrago filio Thrasconis partiri iubebatur”
[19] Annales regni Francorum 819: „per praefectos Saxonici limitis et legatos imperatoris ... Aquasgrani adductus est.“
[20] Henning Hellmuth Andersen: Machtpolitik um Nordalbingien zu Anfang des 9. Jahrhunderts. In: Archäologisches Korrespondenzblatt Bd. 10 (1980), S. 83.
[21] Annales regni Francorum 819: „exilio condempnatus est et regnum Ceadrago Thrasconis filio datum.“
[22] Annales regni Francorum 821: „baptismi sacramento“
[23] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 62. Annales Regni Francorum a. 817.
[24] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 63. Annales Regni Francorum a. 819.
[25] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 63. Annales Regni Francorum a. 821. Auf der Rückkehr starb er.
[26] Bernhard Friedmann, Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zum Ende des 10. Jahrhunderts., (=Osteuropastudien des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens. 197), Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 67 f.
[27] Annales regni Francorum 821: „Ceadragus perfidiae et cuiusdam cum filiis Godofridi factae societatis notabatur.“
[28] Annales regni Francorum 821: Accusatus est Ceadragus (Cedragus wird angeklagt)
[29] Annales regni Francorum 823: „...tamen propter merita parentum suorum non solum inpunitus, verum muneribus donatus ad regnum redire permissus est.“
[30] Annales regni Francorum 826: „meliores ac praestantiores quosque de illius receptione concordare, acceptis ab eo, quos imperavit, obsidibus in regnum suum eum fecit restitui.“
[31] Annales Bertiniani: imperatore „...Adalgarius et Egilo comites ad Abodritos directi.“
[32] Annales Fuldensis SS. I 364 . Conversio Bagoariorum. Sieh auch Dr. Georg Wendt, Die Germanisierung der Länder Östlich der Elbe. Teil 1 780-1137. Beilage zum Programm der Königlichen Ritter Akademie zu Liegnitz 1884. S 23.
[33] Helmut Schrecke Germanen Slawen Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes. Panorama Verlag, Wiesbaden ISBN 3-926642-20-3 S 112.
[34] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 59.Annales Fuldenses a. 858. In: F. Kurze, MGH SS rer. Germ. In us. Schol. 7. Hannover 1891.
[35] Als Annalen von St. Bertin (Annales Bertiniani) bezeichnet ein Geschichtswerk, das im 9. Jahrhundert im Westfrankenreich als Fortsetzung der sogenannten karolingischen Reichsannalen entstanden ist. Es berichtet über den Zeitraum zwischen 741 und 882. Die Annalen gelten als die wichtigste Quelle für die Zeit der westfränkischen Herrscher Karl des Kahlen, Ludwig des Stammlers, Ludwig III. und Karlmann.
[36] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 59. Wid. I, 36.
[37] Olga Khallieva Boiché. Ima er Name. Cultures et civilisations médiévales No 65. Chap. 5-979-10-231-1095-1. Presses de l’universite Paris-Sorbonne, 2015. isbn : 978-2-84050-980-6. Pups Aux sources de lánthroponymie germanique, anglo saxonne et slave. Annex 5 Anthroponymes russes bithématiques attestés avant la fin du xive siècle (avec les formes diminutives supposées dériver des formes bithématiques), S 402, S 434.
[38] Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. W. Schmitz, Gießen 1960, S. 141–219, hier S. 157. Auch Bernhard Friedmann: Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zum Ende des 10. Jahrhunderts. (Osteuropastudien des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens, 197). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 73. „Eodem quoque anno rex ducto in Obodritos exercitu ducem eorum Tabomuizlem rebellantem dicto obedire et filium suum cum aliis obsidibus dare coegit.", Annales Fuldenses 862”
Schwedischer Könige der Normannen und Obotriten
(Vgl. Waigri bzw. Waari) (Vgl. Varjager, Väringar, Varangi Vikinger in Russland, Novogrod)
Bilder, Mittelalterliche Münze (+ Stavenowe) – (+ Conradus). Ilisch, JMP 1997/8, nummer 23.15. Vorderseite + Stavenowe sowie ein Bild einer Fürstlichen Person mit Reichsapfel, Zepter und Krone. Vermutlich der Rex von Lenzen und König Konrad I mit Reichsapfel, Zepter und Krone im Kamelauktion-Stil. [1] Die Münzen wurden vor dieser sehr klaren und gut erhaltenen Münze im Jahr 1997 in der numismatischen Literatur als Bischof Conrad von Stavoren interpretiert. Der hier deutlich sichtbare Name spricht jedoch nicht dafür. Die Ausführung ist außerdem sehr ähnlich zu einer anderen slawischen Münze, derjenigen, die Pribislaw/Heinrich abbildet.
Ein König (Rex Barbarorum) Stamm der Redarier (Lenzen)
Die Obotriten schlossen sich dem ostfränkischen Reich 895 freiwillig an.[2] Eine neue elbslawische Stammesmacht bildete sich dabei sehr wahrscheinlich zwischen den Jahren von 889 bis 929 heraus. Oder das einen Zweig der zuvor obotritische Königshaus kehrte an die Macht von Osten südlich des Stammgebietes der Wagrier zurück in den Obotritenreich. Die Redarier tauchen somit erstmals zum Jahre 929 bei Widukind auf. Sie haben die mit der Orosius-Bearbeitung anzunehmende Machterweiterung der Heveller im Nordosten bzw. Nordwesten des Brandenburger Raums möglicherweise bereits um 900 blockiert, sodass dem südlich orientierten Bündnis der Heveller mit den Böhmen 906 eine neue Beachtung zukommen muss. Der böhmische Fürst Vratislav heiratete in diesem Jahr eine gewisse Drahomira vom hevellischen Stamm, aus deren Ehe dann der heilige Wenzel und Boleslaw hervorgingen. Die hevellisch-böhmische Hochzeit im Jahre 906 ist dabei nur aus späteren Quellen indirekt zu erschließen. Die Quedlinburger Annalen schreiben zum Jahre 997: „Ztodorianam, quam vulgo Heveldum vocant.“290 Dies ist zugleich der letzte Schriftbeleg von Hevellern. Dass Drahomira eine Tochter der hevellischen Dynastie war, wird für das Jahr 906 dann aus dem Begriff Stodorane mit einer Nachricht Cosmas erschlossen, für den die Stodoranen (Heveller) bereits gleichbedeutend mit den Lutizen waren. Nach ihm erhielt der böhmische Fürst Vratislav durch den Tod seines Bruders „ducatum, qui accepit uxorem nomine Dragomir de durissima gente Luticensi et ipsam saxis duriorem ad credendum ex provincia nomine Stodor.“[3] Widukind beschreibt im Zuge des Aufstands der Redarier, die den Frieden im Jahre 929 brachen, die Burg Walsleben eroberten und ihre Einwohner töteten folgendes: „Quo facto omnes barbares nationes erectae iterum rebellare ausae sunt. Ad quarum ferocitatem reprimendam traditur exercitus cum presidio militari Bernhardo, cui ipsa Redariorum provincia erat sublegata, additurque legato collega Thiatmarus, et iubentur urbem obsidere quae dicitur Lunkini.“ Es wird hier von der Provinz der Redarier berichtet, die einem Bernhard unterstand. Die Nachricht liest sich, als ob die Redarier bereits traditionelle Feinde der Sachsen waren und schon lange zum politischen Kontext gehörten, da die militärische Organisation der Sachsen gegen sie bereits aufgestellt und eingeteilt war. Doch sind die Redarier eben in diesem Kapitel der Sachsengeschichte erstmals als elbslawischer Stamm erwähnt.[4] Bis zum Jahr 929 gab es einen slawischen König in der slawischen Burg Lenzen bei Stavenow in Brandenburg. Er gehörte dem Stamm der Redarier an. Nach dem Aussterben des karolingischen Geschlechts und dem Beginn der ottonischen Zeit setzten die Könige alles daran, nicht nur ihre Besitzungen an der Elbe zu sichern, sondern diese auch durch Landnahme jenseits des Flusses zu vergrößern. Im Jahr 928/929 entschloss sich dem ersten Sachsenkönig, Heinrich I. zu einem Feldzug. Viele Burgen wurden erobert, darunter Lenzen und Lukini, wo das sächsische Heer im August 929 erschien. Bei der großen germanischen Eroberung und Zerstörung der slawischen Burg in der Schlacht von Lenzen wurde der slawische König und viele derjenigen, die in die Burg geflohen waren, getötet. Berichten zufolge wurden bis zu 200.000 Menschen in der Schlacht getötet und 800 Gefangene enthauptet.[5] [6]
„Nachdem bernhard und hiatmar die Lunkini genannte burg (urbem quae dicitur Lunkini)27 schon fünf tage belagerten, „kamen wachtposten und meldeten, das heer der barbaren sei nicht weit und sie hätten beschlossen, in der folgenden nacht einen angrif gegen das lager zu unternehmen […].unterdessen verstrich dertag, und die nacht nahte auf göttliches geheiß ungewöhnlich inster mit ungeheurem regen, um den schlimmen Plan der barbaren zu vereiteln. wie befohlen, blieben die sachsen die ganze nacht hindurch bewafnet […]. aber nach sonnenaufgang – denn nach dem regen kehrte ein heiterer blauer himmel zurück – verließen sie mit erhobenen feldzeichen das lager. in vorderster front machte der Markgraf einen angrif gegen die barbaren, aber weil die wenigen gegen die vielen nichts ausrichteten, kehrte er zum heer zurück und berichtete, dass die barbaren keine größere reiterei hätten, aber eine unzählige Menge von fußsoldaten, die durch den nächtlichen regen so behindert würden, dass die reiter sie kaum mit gewalt dazu brächten, zur schlacht vorzurücken. als darum die sonne auf die feuchten Kleider der barbaren schien, ließ sie davon dampf bis zum himmel aufsteigen und verlieh dem volk gottes, von dessen angesicht Klarheit und heiterkeit sie umstrahlte, hofnung und Zutrauen. darumwurde das Zeichen gegeben, der Markgraf feuerte seine truppen an, und mit großem geschrei stürzten sie auf die feinde. weil sich aber wegen der dichten Menge kein weg durch die feinde bahnen ließ, so stießen sie auf der rechten und linken seite mit dem schwert vor und hieben die nieder, die sie von ihren Kameraden trennten. Als der Kampf nun schlimmer wurde und viele auf beiden seiten fielen, die barbaren aber noch in ihrer schlachtordnung standen, verlangte der Markgraf von seinem Kollegen, dass er seinen truppen zu hilfe komme. dieser schickte einen Präfekten mit fünfzig bewafneten gegen die linke flanke des feindes und störte die schlachtordnung; und von da an gab es den ganzen tag über für die feinde nur tod und flucht. Weil sie nun auf dem ganzen feld getötet wurden, versuchten sie, in die benachbarte burg (ad urbem vicinam) zu liehen. da ihnen der Kollege des Markgrafen aber den weg versperrte, stürzten sie in einen nahe gelegenen see. so geschah es, dass jene riesige Menge entweder durchs schwert fiel oder im see ertrank. von den fu.soldaten blieb niemand übrig, von den reitern kaum einer, und so endete die schlacht mit dem untergang aller gegner. unterdessen verbreitete sich eine ungeheure freude wegen des gerade errungenen sieges […]. am kommenden Morgen rückten sie gegen die genannte burg vor (urbi prefatae), aber die bewohner legten die waffen nieder und erbaten nur ihr leben, das sie geschenkt erhielten. unbewafnet sollten sie die burg verlassen. Die unfreien aber, das ganze geld, die frauen und Kinder sowie das gesamte hausgerät des barbarenkönigs (barbarorum regis) wurden als beute gewonnen. von den unsrigen ielen in jener schlacht die beiden liuthare und einige andere adlige. Der Markgraf kehrte nun mit seinem Kollegen und anderen fürsten nach sachsen als sieger zurück, sie wurden vom König ehrenvoll empfangen und sehr dafür gelobt, dass sie mit einem geringen heer durch gottes gro.e gnade diesen wundervollen sieg errungen h.tten. denn einige erz.hlten, von den barbaren seien zweihunderttausend Mann gefallen. alle gefangenen wurden, so hatte man ihnen verheihen, am folgenden tag geköpft“.[7]
Als Bierman sagt: ”– einmal hei.t es, die slawen seien praktisch insgesamt umgekommen, dann werden jedoch „alle gefangenen“ geköpft, ein teil erhält aber auch freien abzug. Diese erzählungen wird der chronist durch die informationen aus den corveyer annalen ergänzt haben, die er gekannt haben dürfte.”
In den Reichenauer Annalen steht unter dem Jahr 931: "Heinricus rex regnum Abodritorum ac Nordmannorum". Der König Olaf von Schweden hatte eine Fürstentochter der Obodriten namens Astrid zur Frau. Mistiwojs Tochter Tofa heiratete den dänischen König Harald. Gottschalk hatte eine dänische Prinzessin zur Frau. König Olafs Sohn weilte zur Erziehung im Wendenland (in zwei Chroniken in Uppsala" Vindland ") Am Obodritenhof waren also germanische Sitten üblich. Alles das spricht für die skandinavische Abkunft des Fürstenhauses (H. Jänichen 1938). Da im Stamme der Obodriten Teile der Heruler aufgegangen sind, und da die Heruler sich bereits vor ihrer Nordwanderung um 512 zweimal Könige aus ihrer alten Heimat in Skandinavien geholt hatten, gewinnt diese Annahme Jänichens hohe Wahrscheinlichkeit.[8]
Stoignew und Stavenow
Es muss ein Machtvakuum im slavischen Stamm der Abodriten um Lenzen herum um das Jahr 929 entstanden sein, als die Franken die slavische Königsburg Lenzen eroberten und ihre Besatzung sowie die Königsfamilie töteten. In diesem Vakuum könnte König Olof, der viele Söhne hatte, durchaus seine jüngeren Söhne, die nicht die Krone erben würden und mit ihm über Dänemark herrschten, eingesetzt haben, um den Machtbereich im Abodritenreich südlich seines eigenen Interessengebiets zu kontrollieren. Stoignew und Nakon müssen, wegen der Geographischen Lage von Stavenow im Vergleich zu Krohn und Lenzen auf den Ort Stavenow gesessen worden. Der Burg Stavenow, ist wohl nach den Fürsten Stoignew selbst auch benannt. Als dieser Burg, war einer der Größten und Wichtigsten Burgen in der Gegend, im Herzen des Abotritenland, wurde es fast undenkbar das den dort Regierenden Fürsten nicht auf der Burg Stavenow selbst saß, besonders als der Burg Ihren eigenen Namen Trug. Die Familie „von Stavenow“ wird als slawischen Fürsten erwähnt nach der Legende von Roswitha von Mellen (um 960), Der slawischen Fürstensohn Siegfrid von Stavenow wurde in der Klosterschule (für den Slawischen Kindern[11] [12]) in Lüneburg erzogen.[13] Stoignew und Nakon waren die Slawischen Fürsten, die Im Gebiet Stavenow/Lenzen/Krohn/Gorlosen etc. mit weiteren Ländereien regierten zur Slawenzeit.
Bild. Karte von Lenzen mit Umgebung, Nakon und Stoignew besitzen Lenzen und Burg Krohn 954 bei Stavenow. Die Burgen Stavenow und Gorlosen war wahrscheinlich ihr Eigentum. Burg Stavenow ist wohl nach den Fürsten Stoignew selbst benannt.
Bild: Helmut Schröcke: Germanen – Slawen. Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes S 114.
Bild. Die Genealogie der Fürsten der Obotriten. Helmut Schröcke: Germanen – Slawen. Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes S. 114. Die Genealogie zeigt Naccon und Stoignew als Söhne von Gyrd, dem Sohn von Olof.
Bild unten. Ahnentafel aus Osteuropäosche und ostasiatische Streifzuge. J. Marquard. Leipzig 1903. S 329.
Die Namen der vermuteten Nachkommen von Stoignew, insbesondere die Namen Dirsico und Dirsicraus, die mehrfach in der Familie Dirsico-Stoignew vorkommen, auf eine mögliche Verwandtschaft mit dem älteren abotritischen Fürstenhaus hin, wo der Name Thrasko/Drazko kommt von in verschiedenen Formen. Möglicherweise stammen diese Namen mütterlicherseits in die Familie. Die Namen Anadrog und Mizzidrog erscheinen nach Stoignew. Diese Namen enthalten im zweiten Teil den Namen, wie zum Beispiel Mizzi-drog (drago/trasko/dirsco).
Gnupa wird zusammen mit anderen christlichen slawischen Fürsten im Jahr 931 tributpflichtig. Dies deutet auch darauf hin, dass auch Stoignew Christ war, auf jeden Fall zu dieser Zeit, aber möglicherweise nach dem Verrat der Germanen im Jahr 954 vom Glauben abfiel, als sie versuchten, die Burg Krohn zu erobern, die Nakon und Stoignew erfolgreich verteidigten. Die Nachkommen von Stoignew sind aus der Liste der Nakoniden ausgeschieden, indem sie sich offensichtlich dem polnischen Fürsten unterwarfen. In dieser Hinsicht wurden die Familie Dirsco-Stoignew polnischen Grafen, behielten jedoch enorme Ländereien in Polen. Durch das Erbe in der Prignitz kehrten sie jedoch zurück nach 1231, nachdem sie ihre polnischen und schlesischen Erbgüter dem Kloster Lüben und die Johanniterorden geschenkt hätten.
[1] Ilisch, JMP 1997/8, nummer 23.15.
[2] Helmut Schrecke Germanen Slawen Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes. Panorama Verlag, Wiesbaden ISBN 3-926642-20-3 S 127.
[3] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 91.
[4] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 97.
[5] Knabenschuh Dieter. Amt Lenzen-Elbtalaue. Lenzener Elbtalaue Natürlich Sagenhaft! ISBN 3-930401-09-2 S 33.
[6] Scriptores Rerum Germanicarum In Usum Scohalrum ex Monumentis Germaniae Historicis Separatim Editi. Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei. Widukindi Editio Quinta. G. Waitz, K.A. Kehr, Paulus Hirsch. Hannover 1935 S S 53.
[7] Römisch Germanische Kommission des Deutchen Archäologischen Instituts Frankfurg A. M. Frühmittelalterliche Archäologie zwischen Ostsee und Mittelmeer. Band 4. Slawen an der unteren Mittelelbe. Beiträge zum Kolloquium vom 7 bis. 9 April 2010. Reichert Verlag. Wiesbaden. ISBN 978-3-89500-962-4. Felix Bierman. Die Schlacht bei Lunkini 929. S 152 f.
„Quinto obsidionis die venere custodes exercitum barbarorum non longe ess adnuntiantes, et quia nocte contigua inpetum in castra facere decrevissent […]. Interea dies transit, et nox solito tenebrosior cum ingenti pluvia adest nutu divino, quatinus consilium pessimum inpediretur barbarorum. Ut ergo iussum est, tota nocte illa armati erant Saxones […]. Orto autem sole – nam post I pluviam clara redit serenitas -, erectis signis procedebant castris. In prima quidem fronte legatus in barbaros inpetum faciens, sed cum pauci non prelaverent adversus innumerabiles, reversus est ad exercitum referens, quia barbari non plures haberent equites, peditum vero innumerabilem multidudinem et nocturna pluvia in tantum inpeditam, ut vix ab equitibus coacti ad pugnam procederent. Igitur sole cadente in humida vestimenta barbarorum, fumum ascendere fecit usque in caelum, spem fiduciamque prestans die populo, cuius faciei claritas atque serenitsas cirumfulsit illos. Igitur dato signo et exhortante legiones legato cum clamore valido irruunt in hostes. Cumque nimia densitate iter pertranseundi hostes non pateret, dextra laevaque ferro erumpentes, quoscumque a sociis secernebant, neci caban. Cumque iam bellum gravaretur, et multi hinc atque inde caderent, et adhuc barbari ordines tenerent, legatus collegam, ut legioni bus auxilio esset, expostulat. Ille vero prefectum cum quinquaginta armatis lateri hostili inmisit et ordines conturvabit; ex hoc caedi fuga eque tota die hostes patebant. Cum ergo per omnes agros caederentur, ad urbem vicinam fugere temptabant. Collega autem hoc eis precavente, proximum mare ingressi sunt, et ita factum est, ut omnis illa nimia multitudo aut gladio consumeretur aut in mari mergeretur. Nec peditum ullus superfuit, equitum rarissimus, deponiturque bellum cum casu omnium adversariorum. Ingens interea oritur laetitia ex recenti victoria […]. Postera autem luce movent signa urbi prefatae; urbani vero arma deponunt, salutem tantummodo deposcunt ac merentur. Inermes igitur urbe egredi iussi; servilis autem conditio et omnis pecunia cum uxori bus et filiis et omni supellectili barbaro rum regis captivitatem subibant. Cediderunt etiam ex nostris in illo prelio duo Liutharii et alii nobiles viri nonnulli. Igitur legatus cum collega et aliis principi bus Saxoniam victores reversi honorifice a rge sunt suscepti satique laudati, qui parvis copiis divina favente clementia magnicixam perpetraverint victoriam. Nam fuere qui dicerent barbaro rum ducenta milia caesa. Captivi omnes postera die, ut promissum habebant, obtruncati” (widukind von corvey i,36 [übersetzung nach e. rotter/b. schneidmüller]).
[8] Helmut Schrecke Germanen Slawen Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes. Panorama Verlag, Wiesbaden ISBN 3-926642-20-3 S 127.
[9] Christian Lübke: Die Beziehungen zwischen Elb- und Ostseeslawen und Dänen vom 9. bis zum 12.Jahrhundert : eine andere Option elbslawischer Geschichte ? in: Ole Harck, Christian Lübke (Hrsg.): Zwischen Reric und Bornhöved. Steiner, Stuttgart 2001, S. 23–36, hier S. 31.
[10] Sven Rosborn, The Viking Kings Golden Treasure. About the discovery of a lost manuscript, Harald Bluetoths Grave and the location of the fortress of Jomsborg. ISBN 978-91-986780-1-7-. Exakta Print 2021. S 325.
[11] Kurze Geschichte des Klosters St.Michaelis in Lüneburg. Ludwig Albrecht Gebhardi. Celle. 1857. S 7. (Als Quellen wurde angegeben: Imp. Ottonis Orig. Caps. Lüneb.1) Confirm. CaroliV. de An.1532. ib.2)
[12] Lüneburger Urkundenbuch. Wilhelm von Hodenberg. Siebente Abtheilung: Archiv des Klosters St. Michealis zu Lüneburg. Urkundenbuch des Klosters St. Michaelis. Heft I. Bis zum Jahre 1300. Hannover. 1860. S 3.
[13] Lenzener Elbtalaue, natürlich sagenhaft. Dieter Knabschuh. Ausgegeben von Amt Lenzen-Elbtalaue. 1994. S 119-120, 2 / Gerichtslinden und Thingplätze in Deutschland. Anette Lenzing. Die Blauen Bücher. S 60-61, 3: Der Streit um die Prignitz. Kreisverwaltung Perleberg. Kerstin Beck 1992 S 12. / Neue Sagen aus der Mark Brandenburg, Seite 26. Ein Beitrag zum Deutschen Sagenschatz von E. Handtmann, verfasst in Seedorf bei Lenzen a. Elbe zur Zeit der Sommersonnenwende 1883.
Generation 1 Olaf aus Schweden, König von Dänemark
Olaf erobert Dänemark im Jahr 891 und behielt das Land bis zum 916. Er erobert danach eine Herrschaft in Schleswig. In der Zeit bis zu König Heinrich I. hat das Obodritenland zeitweise zu Schweden gehört. König Olav von Schweden eroberte ein Gebiet um Schleswig mit Haithabu und sein Sohn Gnupa war König der Wikinger und Obodriten. Bereits Thrasko sowie Naccon herrschten auch über die Wagrier und Polaben. Der dänische König Harald Blauzahn war Schwiegersohn Mistiwois. Neben dem Herrscher Uto werden von Adam von Bremen zwei andere principes Winulorum mit nordischen Namen genannt, Gneus und Anatrog. Wenn, wie J. Marquart (1903) annimmt, Naccon mit seinem schwedischen Namen ein Sohn von Gyrd oder Gurd ist, ist die auf Naccon folgende Dynastie der Obroditenherrscher schwedischer Herkunft. Sie heirateten über mehrere Generationen dänische Frauen. Im Feldzug von König Heinrich I. 931 gegen Dänen und Obodriten wurden die Schweden aus Haithabu vertrieben und der dänische und obodritische Fürst getauft.[1]
Generation 2 Kinder von Olaf aus Schweden
Generation 3 Söhne von Gyrd/Gurd
Generation 3 Sohn von Gnupa (Knut) König der Abodriten und Normannen und Astrid, Tochter des Hauptling Odinkar.
Generation 4 Sohn von Sigtrygg – Fürst der Wagrier
Generation 5 Son till Selibur, Furste över Wagrierna
Generation 3 Kinder von Nakon + 965
Generation 4 Kinder von Mistewoij + um 990
Generation 4 Kinder von Mistislaw - Geboren ca. 940, † ca. 999
Generation 5 Kinder von Prinz Udo - Geboren ca. 970, † 1030 (Lenzen)
Regierungszeit 1030-1066. Christlich (verbündet mit Kaiser Konrad II. 1027-1039). Im Jahr 1032 ging Gottschalk im Exil nach Dänemark und kämpfte unter König Knut dem Großen in England und der Normandie. Nach Knuts Tod im Jahr 1035 trat er in den Dienst des späteren dänischen Königs Sven Estridsson, dessen Tochter Sigrid er heiratete. Gottschalk verweilte, als seon Vater Uto III., Fürst der Wenden, im Jahre 1032 erschlagen wurde, im Kloster zu Lüneburg unter dem Bischof Gottschalk, wo er den Studien oblag. „Anno domini M.XXXII. - - Vto III. filius Mistiwoi - - a quodam Saxonum transfuga interfectus est, filium habens Gideschalcum, qui per idem tempus apud Luniburg, monasterium Ducis, liberalibus erudiebatur studiis Goteschalco, Gothorum episcopo, eiusdem coenobii curam habente“.[31]
Im Jahr 1043 gründete er einen obodritischen Territorialstaat. Gottschalk wurde am 7. Juni 1066 in Lenzen ermordet.[32]
Generation 6 Kinder von Fürst Gottschalk - Geboren ca. 1000, † 1066
Generation 7 Kinder von Fürst Budvioj (ca. 1030 + 1071) und Sigrid Estridsson
Generation 8 Kinder von König Heinrich der Obodriten (1090 † 1127)
Generation 8 Kinder von Niklot (1090 † 1160)
Generation 9 Kinder von Wertislaw
Generation 9 Kinder von Pribislaw (1167-1178)
Sohn des Abodritenfürsten und Herren von Mecklenburg Pribislaw aus dessen erster Ehe mit einer unbekannten slawischen Adeligen. Nach dem Tod seines Vaters am 30. Dezember 1178 bei einem Turnier am Hof Heinrichs des Löwen in Lüneburg trat er dessen Nachfolge an. Er war verheiratet mit Mathilde, einer Tochter Heinrichs des Löwen aus dessen außerehelicher Verbindung mit Ida, einer Tochter des Grafen Gottfried von Blieskastel. Aus dieser Ehe gingen mit Nikolaus II. († 1225) und Heinrich Borwin II. († 1226) zwei Söhne hervor. In zweiter Ehe war Heinrich Borwin I. verheiratet mit einer ansonsten unbekannten Adelheid. Mit dieser hatte er eine Tochter Elisabeth († 1265), ab 1241 Äbtissin in Wienhausen. Heinrich Borwin stand jahrelang im Krieg mit seinem Vetter Nikolaus I. (Niklot), Sohn von Wertislaw. Dieser Familienkrieg in Mecklenburg und die fehlende Hilfe von außen verschafften dem dänischen König Knut VI. die Möglichkeit, seine Position an der Ostsee auszubauen. Den Dänen gelang es, Heinrich Borwin in Haft zu nehmen, woraufhin er sich – ebenso wie Nikolaus I. – als Vasall unterwarf und den Dänen Rostock abtrat. Dieses erhielt er im Jahr 1200 als Lehen zurück. 1201 beteiligte er sich an der Schlacht bei Stellau. Als Dank dafür erhielt er 1203 Gadebusch und Ratzeburg als Lehen. 1218/19 unterstützte er Dänemark bei der Eroberung Estlands und 1225–1227 gegen die Schauenburger. Auf Heinrich Borwin geht die Neugründung der Städte Rostock und Wismar zurück, sowie die Stiftung der Klöster in Dobbertin, Tempzin und Neukloster.
[1] Helmut Schröcke Germanen Slawen Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes. Panorama Verlag, Wiesbaden ISBN 3-926642-20-3 S 112.
[2] Adam von Bremen I, 48. Adam von Bremen: Bischofsgeschichte der Hamburger Kirche. (= Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Band 11). Übersetzt von Werner Trillmich. Freiherr vom Stein Gedächtnisausgabe: Darmstadt 1978, ISBN 3-534-00602-X, S. 137–499.
[3] Helmut Schröcke: Germanen – Slawen. Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes S 114.
[4] Knabenschuh Dieter. Amt Lenzen-Elbtalaue. Lenzener Elbtalaue Natürlich Sagenhaft! ISBN 3-930401-09-2 S 33.
[5] Scriptores Rerum Germanicarum In Usum Scohalrum ex Monumentis Germaniae Historicis Separatim Editi. Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei. Widukindi Editio Quinta. G. Waitz, K.A. Kehr, Paulus Hirsch. Hannover 1935 S S 53.
[6] Sven Rosborn. The Viking Kings golden Treasure. Exakta Print AB, Malmö 2021. ISBN 978-91-986780-1-7. S 128-129.
[7] Scriptores Rerum Germanicarum In Usum Scohalrum ex Monumentis Germaniae Historicis Separatim Editi. Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei. Widukindi Editio Quinta. G. Waitz, K.A. Kehr, Paulus Hirsch. Hannover 1935 S 130.
[8] Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 45 Friedrich Wigger, Bericht des Ibrahim Ibn Jaküb über die Slawen aus dem Jahre 973. (1880), S S 8.
[9] Vikingakungens Guldskatt, Svens Rosborn und Tomas Sielski 2021. ISBN 978-91-986780-1-7. S 325 i den Englischen Versionen. Excerpter aus Gesta Wulinensis ecclesiae pontificium, krönika för klostret i Wollin år 943, som omnämner ett invasionshot i Danmark vid kung Viljamur av Danmark, som fortfarande var ett barn flydde på grund av hotet av invasion från prins Stojgnews trupper.
[10] Scriptores Rerum Germanicarum In Usum Scohalrum ex Monumentis Germaniae Historicis Separatim Editi. Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei. Widukindi Editio Quinta. G. Waitz, K.A. Kehr, Paulus Hirsch. Hannover 1935 S 130.
[11] Scriptores Rerum Germanicarum In Usum Scohalrum ex Monumentis Germaniae Historicis Separatim Editi. Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei. Widukindi Editio Quinta. G. Waitz, K.A. Kehr, Paulus Hirsch. Hannover 1935 S 103.
[12] Scriptores Rerum Germanicarum In Usum Scohalrum ex Monumentis Germaniae Historicis Separatim Editi. Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei. Widukindi Editio Quinta. G. Waitz, K.A. Kehr, Paulus Hirsch. Hannover 1935 S 134. ”Sclavus barbarico more frendens et multa convicia evomens irrisit Geronem imperatoremque et omnem exercitum, sciens eum multis molestiis agravatum. Gero ad haec commotus, ut erat animi ardentissimi: Crastinus, inquit, dies declarabit, tu et populus tuus fortes viribus sitis an non. Cras enim nos vobiscum congredientes procul dubio videbitis. Gero denique, olim licet multis gestis insigniis clarus haberetur, iam tamen magnus ac celebris ubique predicabatur, eo quod Sclavos qui dicuntur Uchri cum magna gloria cepisset. Gero reversus in castra retulit quae audierat. Imperator vero de nocte consurgens iubet sagittis et aliis machinis ad pugnam provocare, et quasi vi flumen paludemque trancendere velle. Sclavi autem hesterna comminatione nichil aliud arbitrari ad pugnam pariter conspiravere, iter totis viribus defendentes. At Gero cum amicis Ruanis militario ferme uno a castris deschendens hoste ignorante tres pontes celeriter cunstruxit et misso nuntio ad imperatorem totum exercitum revocavit. Quo viso barbari et ipsi obviare legionibus contendunt. Pedites barbarorum dum longiorem viam currunt et certamen ineunt, fatigatione dissoluti militibus citius cedunt; nec mora, dum fugae presidium quaerunt, obtruncantur. LV. Stoinef autem colle eminenti cum equitibus eventurum rei expectabat. Socios inire fugam cernens fugit et ipse, lucocue quodam cum duobus satellitibus repertus a viro militari, cuius vocabulum erat Hosed, certamine fatigatus armiscue nudatus capite caesus est.”
[13] Om Nakon och Stoignews öde, se t.ex. Baltische Studien. Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde. 22 Jahrgang. Stettin 1869. Die Luitzen und Obotriten S 309 ff.
[14] Scriptores Rerum Germanicarum In Usum Scohalrum ex Monumentis Germaniae Historicis Separatim Editi. Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei. Widukindi Editio Quinta. G. Waitz, K.A. Kehr, Paulus Hirsch. Hannover 1935 S 134. ”Sclavus barbarico more frendens et multa convicia evomens irrisit Geronem imperatoremque et omnem exercitum, sciens eum multis molestiis agravatum. Gero ad haec commotus, ut erat animi ardentissimi: Crastinus, inquit, dies declarabit, tu et populus tuus fortes viribus sitis an non. Cras enim nos vobiscum congredientes procul dubio videbitis. Gero denique, olim licet multis gestis insigniis clarus haberetur, iam tamen magnus ac celebris ubique predicabatur, eo quod Sclavos qui dicuntur Uchri cum magna gloria cepisset. Gero reversus in castra retulit quae audierat. Imperator vero de nocte consurgens iubet sagittis et aliis machinis ad pugnam provocare, et quasi vi flumen paludemque trancendere velle. Sclavi autem hesterna comminatione nichil aliud arbitrari ad pugnam pariter conspiravere, iter totis viribus defendentes. At Gero cum amicis Ruanis militario ferme uno a castris deschendens hoste ignorante tres pontes celeriter cunstruxit et misso nuntio ad imperatorem totum exercitum revocavit. Quo viso barbari et ipsi obviare legionibus contendunt. Pedites barbarorum dum longiorem viam currunt et certamen ineunt, fatigatione dissoluti militibus citius cedunt; nec mora, dum fugae presidium quaerunt, obtruncantur.”
Ûbersetzung: ”Ein Slawe, auf barbarische Weise knirschend und viele Beleidigungen ausstoßend, verspottete Gero, den Kaiser und die gesamte Armee, wissend, dass sie durch viele Beschwerden geschwächt waren. Gero wurde durch diese Äußerungen erzürnt, wie sein Temperament es erforderte: 'Morgen', sagte er, 'wird es zeigen, ob du und dein Volk stark seid oder nicht. Denn morgen, wenn wir aufeinandertreffen, werdet ihr es zweifellos sehen.' Gero, obwohl er bereits für viele bemerkenswerte Taten bekannt war, wurde nun überall als groß und berühmt gepriesen, weil er die Slawen, die Uchri genannt werden, mit großer Ehre besiegt hatte. Gero kehrte schließlich ins Lager zurück und berichtete, was er gehört hatte. Der Kaiser stand jedoch mitten in der Nacht auf und befahl, den Feind zum Kampf mit Pfeilen und anderen Waffen herauszufordern, als ob er den Fluss und das Sumpfland mit Gewalt überqueren wolle. Die Slawen hingegen, die dies als Bedrohung deuteten, einigten sich darauf, sich auf den Kampf vorzubereiten und verteidigten die Straße mit aller Kraft. Doch Gero baute zusammen mit seinen ruanischen Freunden, fast alleine aus dem Lager heraustretend, heimlich drei Brücken und schickte dann einen Boten zum Kaiser, der das gesamte Heer zurückrief. Als die Barbaren dies sahen, eilten sie ebenfalls herbei, um den Legionen zu begegnen. Inzwischen rannten die barbarischen Fußsoldaten einen längeren Weg und traten in den Kampf ein, aber erschöpft von der Anstrengung wichen sie schnell zurück und als sie zu fliehen versuchten, wurden sie sofort niedergemetzelt."
[15] Widukind von Corvey III, 68, 69;Annalista Saxofür das Jahr 967
[16] Scriptores Rerum Germanicarum In Usum Scohalrum ex Monumentis Germaniae Historicis Separatim Editi. Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei. Widukindi Editio Quinta. G. Waitz, K.A. Kehr, Paulus Hirsch. Hannover 1935 S 142. ”LXVIII. Erant duo Subreguli Hermanno duci, inimicritiae a patribus vicariae relicti; alter vocabatur Selibur, alter Mistav. Selibur preerat Warris, Mistav Abdritis. Dum invicem quam saepe accusantur, victus tandem ratione Selibur condempnatus est quindecim talentis argenti a duce.”
[17] Paul Hirsch, Hans-Eberhard Lohmann (Hrsg.): Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvey. Monumenta Germaniae Historica. Scriptores. 7. Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi. Bd. 60. 5. Auflage. Hahn, Hannover 1935. (Widukind III, 68)
Samt.
Adam von Bremen: Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum. In: Werner Trillmich, Rudolf Buchner (Hrsg.): Quellen des 9. und 11. Jahrhunderts zur Geschichte der Hamburgischen Kirche und des Reiches. Fontes saeculorum noni et undecimi historiam ecclesiae Hammaburgensis necnon imperii illustrantes (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe. Bd. 11). 7., gegenüber der 6. um einen Nachtrag von Volker Scior erweiterte Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-00602-X, S. 137–499.
[18] Bernhard Friedmann: Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zum Ende des 10. Jahrhunderts. (= Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens. Bd. 197). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 256 mit Hinweis auf einen bei Anton Christian Wedekind: Noten zu einigen Geschichtschreibern des deutschen Mittelalters. Bd. 3: Note LXXI – XCIV und Beilagen aus theils ungedruckten Handschriften, Nr. V – LIV. Perthes und Besser, Hamburg 1836, S. 4 wiedergegebenen Eintrag im Nekrolog der Kirche St. Michael in Lüneburg; vgl. dazu auch Gerd Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen (= Münstersche Mittelalter-Schriften. Band 47). Fink, München 1984, ISBN 3-7705-2267-2, S. 387, der Wedekinds Anmerkung übernimmt.
[19] Peter Donat: Mecklenburg und Oldenburg im 8. bis 10. Jahrhundert. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 110, 1995, S. 5–20 hier S. 13; Nils Rühberg: Obodritische Samtherrscher und sächsische Reichsgewalt von der Mitte des 10. Jahrhunderts bis zur Erhebung des Fürstentums Mecklenburg 1167. In: Mecklenburgische Jahrbücher. Bd. 110, 1995, ISSN 0930-8229, S. 21–50, hier S. 22.
[20] Franz Boll:Über den Obotritenfürsten Mistuwoi.In:Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 18.Schwerin 1853, S. 160–175, hier S. 173 eine „wendische Gemahlin.“
[21] Christian Lübke: Die Beziehungen zwischen Elb- und Ostseeslawen und Dänen vom 9. bis zum 12.Jahrhundert : eine andere Option elbslawischer Geschichte ? in: Ole Harck, Christian Lübke (Hrsg.): Zwischen Reric und Bornhöved. Steiner, Stuttgart 2001, S. 23–36, hier S. 31.
[22] Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. W. Schmitz, Gießen 1960, S. 141–219, hier S. 161. Aus der neueren Literatur ohne vertiefende Begründung Jürgen Petersohn: König Otto III. und die Slawen an Ostsee, Oder und Elbe um das Jahr 995. Mecklenburgzug – Slavnikidenmassaker – Meißenprivileg. In: Frühmittelalterliche Studien. Bd. 37, 2003, S. 99–139, hier S. 112.
[23] Bernhard Friedmann: Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zum Ende des 10. Jahrhunderts. (= Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens. Bd. 197). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 248–259.
[24] Adam von Bremen: Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum. In: Werner Trillmich, Rudolf Buchner (Hrsg.): Quellen des 9. und 11. Jahrhunderts zur Geschichte der Hamburgischen Kirche und des Reiches. = Fontes saeculorum noni et undecimi historiam ecclesiae Hammaburgensis necnon imperii illustrantes (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe. Bd. 11). 7., gegenüber der 6. um einen Nachtrag von Volker Scior erweiterte Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-00602-X, S. 137–499., II,43, Scholion 21.
[25] Helmut Schrecke Germanen Slawen Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes. Panorama Verlag, Wiesbaden ISBN 3-926642-20-3 S 112.
[26] Christian Lübke: Regesten zur Geschichte der Slaven an Elbe und Oder. (Vom Jahr 900 an). Teil 3: Regesten 983–1013 (= Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens. Bd. 134). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05844-5, Regest 256 b; Christian Lübke: Zwischen Polen und dem Reich. Elbslawen und Gentilreligion. In: Michael Borgolte (Hrsg.): Polen und Deutschland vor 1000 Jahren. Die Berliner Tagung über den „Akt von Gnesen“ (= Europa im Mittelalter. Bd. 5). Akademie-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-05-003749-0, S. 91–110, hier S. 97.
[27] Gerd Althoff: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. 3., durchgesehene Auflage. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 2013, ISBN 978-3-17-022443-8, S. 209.
[28] Christian Lübke: Die Beziehungen zwischen Elb- und Ostseeslawen und Dänen vom 9. bis zum 12.Jahrhundert : eine andere Option elbslawischer Geschichte ? in: Ole Harck, Christian Lübke (Hrsg.): Zwischen Reric und Bornhöved. Steiner, Stuttgart 2001, S. 23–36, hier S. 31.
[29] Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. Gießen 1960. S. 161ff.
[30] Ruth Bork: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation, masch., Greifswald 1951, S. 128.
[31] Lüneburger Urkundenbuch. Wilhelm von Hodenberg. Siebente Abtheilung: Archiv des Klosters St. Michealis zu Lüneburg. Urkundenbuch des Klosters St. Michaelis. Heft I. Bis zum Jahre 1300. Hannover. 1860. S 10.
[32] Knabenschuh Dieter. Amt Lenzen-Elbtalaue. Lenzener Elbtalaue Natürlich Sagenhaft! ISBN 3-930401-09-2 S 36.
[33] Erich Hoffmann: Sachsen, Abodriten und Dänen im westlichen Ostseeraum von der Mitte des 10. bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts. in: Helge Bei der Wieden: ‘‘Schiffe und Seefahrt in der südlichen Ostsee.‘‘ Wachholtz, Neumünster 1986, S. 1–40.
[34] Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 S. 157,160,185-188
[35] Herrmann, Joachim (1970). Die Slawen in Deutschland. Berlin: Akademie-Verlag GmbH. S. 530.
[36] Christiansen, Eric (1997). The Northern Crusades. London: Penguin Books. ISBN 0-14-026653-4. S 65.
[37] Zaroff, Roman (2001). "Perception of Christianity by the Pagan Polabian Slavs". Studia Mythologica Slavica. S 92.
[38] Christiansen, Eric (1997). The Northern Crusades. London: Penguin Books. ISBN 0-14-026653-4. S 66.
[39] Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 S. 157,160,185-188
[40] Tschan, Francis Joseph (1935). The Chronicle of the Slavs by Helmold, Priest of Bosau. New York: Columbia University Press. S. 232.
[41] Tschan, Francis Joseph (1935). The Chronicle of the Slavs by Helmold, Priest of Bosau. New York: Columbia University Press. S. 255.
DIRSICO-STOIGNEW - FÛRSTEN, GRAFEN UND RITTERN (PRIGNITZ, POLEN, SCHLESIEN)
Generation 2 Kinder des Fürsten Stoignew (G. um 890-905 + 955) Regierte vor 943-955, besaß u.a. burg Krohn an der Elde 954-955 und Lenzen bei Stavenow/Gorlosen/Mellen
Generation 3 Wohl ein Nachkomme von Stoignew bekannt 1015
Generation 2 -4
Generation 5: Kinder eines unbekannten Nachkommen von Dirsicraus, Besitzer der Gebiete Circuitus Dirsicrai, Gassava, Contratovo, und des See Golsen. (Goldberg, Lehn Schlesien)
Generation 6: Kinder von Graf Dirsico (II) Stoygnew, bekannt 1143, 1177 (Bogenau, Protzan)
Generation 7: Kinder von Graf Konrad Stognew I, bekannt 1177-1202 (Machow)
Generation 7: Kinder von Graf Moyco Stognew (Besitzer der Güter Bogenau und Protzan im Schlauper Bezirk "Circuis Dirsicrai" im Kreis Frankenstein).
Generation 8 Kinder zu Graf Dirsicraus III Stoygneus Palatin von Lenzyk, bekannt 1230-1240. (Polen, Schlesien Crossen)
Generation 9 – Sohn von Graf Stognew (Taucht Radzyn in Polen gegen Bialkow bei Crossen in Schlesien).
[1] ”Erneuerung des Krieges gegen Boleslav von Polen Nachdem Boleslav die wiederholten Ladungen des Kaisers unbeachtet gelassen und die Herausgabe der Lausitzen verweigert hat, kündigt ihm Heinrich II. den Krieg an. Er überschreitet bei Crossen die Oder (3 August) muss aber den Vormarsch aufgeben, weil das sächsisch-liutizische Heer unter Führung Herzog Bernhards und das böhmisch-bayrische Heer unter Udalrich nicht rechtzeitig eintreffen. Auf dem Rückzug erleidet der Nachtrab des sächsischen Heeres am Bober eine Niederlage. Miesco belagert und bestürmt Meissen, das von den Bewohnern tapfer verteidigt und nur durch das plötzliche Steigen der Elbe, das Miesco zu schleunigem Rückgang nötigt, gerettet wird. Not a –”
[2] Lenzener Elbtalaue, natürlich sagenhaft. Dieter Knabschuh. Ausgegeben von Amt Lenzen-Elbtalaue. 1994. S 119-120, 2 / Gerichtslinden und Thingplätze in Deutschland. Anette Lenzing. Die Blauen Bücher. S 60-61, 3: Der Streit um die Prignitz. Kreisverwaltung Perleberg. Kerstin Beck 1992 S 12. / Neue Sagen aus der Mark Brandenburg, Seite 26. Ein Beitrag zum Deutschen Sagenschatz von E. Handtmann, verfasst in Seedorf bei Lenzen a. Elbe zur Zeit der Sommersonnenwende 1883.
[3] Kurze Geschichte des Klosters St.Michaelis in Lüneburg. Ludwig Albrecht Gebhardi. Celle. 1857. S 7. (Als Quellen wurde angegeben: Imp. Ottonis Orig. Caps. Lüneb.1) Confirm. CaroliV. de An.1532. ib.2)
[4] Lüneburger Urkundenbuch. Wilhelm von Hodenberg. Siebente Abtheilung: Archiv des Klosters St. Michealis zu Lüneburg. Urkundenbuch des Klosters St. Michaelis. Heft I. Bis zum Jahre 1300. Hannover. 1860. S 3.
[5] (LS) Data VII kalendas Iunii indictione XI anno dominice incarnationis millesimo XXVIII anno autem domni Chuonradi secundi regni IIII imperii vero II Actum Trytimauni feliciter. Nach dem Or. im Archiv zu Dresden.“
[6] Die Reichskanzler vornehmlich des X., XI. und XII. Jahrhunderts, Dr Karl Friedrich Stumpf-Brentano. Band 3. Acta Imperii, inde ab Heinrico I. ad Heinricum VI. Usque ADHUC INEDITA. Insbruck 1865-1881.S 46.
[7] Trzemeszno. Rzyszczew. Myczków. Cod. diplom. Polon. II., Nr. 436.
[8] Heike Reimann. Der niedere Adel im Umfeld mecklenburgischer und pommerscher Fürsten zur Zeit beginnender deutschrechtlicher Veränderungen der Siedlungsstruktur in Mecklenburg und Westpommern (Ende 12.-1. Hälfte 13. Jahrhundert) S 507 not 41.
[9] Meklenburgisches Urkundenbuch - Band I 786-1250, Schwerin (1863) -, Nr. 115, S. 182.
[10] Heike Reimann. Der niedere Adel im Umfeld mecklenburgischer und pommerscher Fürsten zur Zeit beginnender deutschrechtlicher Veränderungen der Siedlungsstruktur in Mecklenburg und Westpommern (Ende 12.-1. Hälfte 13. Jahrhundert) S 507 not 41.
[11] Jauersche Fürstenthums Blätter Schlesiche Heimat. Monatsschrift für Heimatpflege der Stadt, des Kreises und des ehemaligen Fürstentums Jauer. Sonderbeilage zum Jauerschen Stadtblatt. Verlag von Th. Buresch. Nr 7 (76) Jauer, 26 Juli 1936. 7 Jahrgang. S 602 f.f.
[12] Codex Diplomaticus Silesiae. Vereine für Geschichte und Altertum Schlesiens. Siebenter Band. Regesten zur Schlesischen Geschichte. Erster Theil. Bis zu 1250. Josef Max & Comp. Breslau 1868. S 37.
[13] Geschichte des Dorfes Protzan, Doris Minale. S 8.
[14] Geschichte des Dorfes Protzan, Doris Minale. S 9.
[15] Geschichte des Dorfes Protzan, Doris Minale. S 9.
[16] Heike Reimann. Der niedere Adel im Umfeld mecklenburgischer und pommerscher Fürsten zur Zeit beginnender deutschrechtlicher Veränderungen der Siedlungsstruktur in Mecklenburg und Westpommern (Ende 12.-1. Hälfte 13. Jahrhundert) S 507 not 40.
[17] Witz, eingedeutschtes, urspr. slawisches Suffix in Ortsnamen und davon abgeleiteten Familiennamen. Die Endung -witz (polnisch -owice, serbisch -ovići) ist eine Suffixverbindung mit -itz und kommt in Deutschland insbesondere bei ursprünglich sorbischen (dort auch -fitz, -vitz, -pitz) und polabischen sowie darüber hinaus auch bei anderen slawischen Ortsnamen vor. Es hat ursprünglich patronyme Funktion, verweist also auf den Gründer des Ortes oder zumindest eine wichtige, namensgebende Person des Ortes. Die Endung war in allen deutschsprachigen Gebieten Mittel- und Ostmitteleuropas verbreitet (Preußen, Schlesien, Böhmen, Mähren sowie Rumänien). Deutsches Ortsnamenbuch. Manfred Niemeyer. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-018908-7 S 293.
[18] Diplomata Monasterii Clarae Tumbae Prope Cracoviam. Zbiór dyplomów klasztorumogilskiego przy krakowie wydany staraniem i nakładem
c.k.towarzystwa naukowego krakowskiego.. w krakowie. drukarni uniwersytetu jagiellońskiego 1865. S 1.
[19] Crusade And Society In Eastern Europe: The Hospital And The Temple In Poland And Pomerania 1145 – 1370 Submitted for the degree of Ph.D. in the University of London's School of Slavonic and East European Studies, 1994.
1145 – 1370 Submitted for the degree of Ph.D. in the University of London's School of Slavonic and East European Studies, 1994.
[20] Codex Diplomaticus Silesiae. Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens. Siebenter Band. Regesten zur Schlesischen Geschichte. Erster Theil. Bis zu 1250. Josef Max & Comp. Breslau 1868. S 113.
[21] Die Zisterzienserabtei Leubus in Schlesien von ihrer Gründung bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Waldemar P. Könighaus. Harrassowitz Verlag. ISBN 3-447-05069-1. 2004. S 433. Liste eder mittelalterlichen Besitzungen und Einkünfte.
[22] Codex Diplomaticus Silesiae. Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens. Siebenter Band. Regesten zur Schlesischen Geschichte. Erster Theil. Bis zu 1250. Josef Max & Comp. Breslau 1868. S 113.
[23] Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. S 371
[24] Codex Diplomaticus Silesiae. Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens. Siebenter Band. Regesten zur Schlesischen Geschichte. Erster Theil. Bis zu 1250. Josef Max & Comp. Breslau 1868. S 159.
[25] Geschichte und Alterthum Schlesiens. Namens des Vereins. Dr Colmar Grünhagen. Achter Band. Erstes Heft. Breslau, Josef Mar & Komp. 1867 S 55-56.
[26] Codex Diplomaticus Silesiae. Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens. Siebenter Band. Regesten zur Schlesischen Geschichte. Erster Theil. Bis zu 1250. Josef Max & Comp. Breslau 1868. S 113.
[27] Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band: 1. Lieferung 971 - 1216, 1963; 2. Lieferung 1217 - 1230, 1968; 3. Lieferung Fälschungen und Register, 1971; Bearbeitet von Heinrich Appelt, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Graz
[28] Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band: 1. Lieferung 971 - 1216, 1963; 2. Lieferung 1217 - 1230, 1968; 3. Lieferung Fälschungen und Register, 1971; Bearbeitet von Heinrich Appelt, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Graz. S 362.
[29] Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. S 362.
[30] Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. S 371.
[31] Die Zisterzienserabtei Leubus in Schlesien von ihrer Gründung bis zum Ende des 15. Jahrhunderts. Waldemar P. Könighaus. Harrassowitz Verlag. ISBN 3-447-05069-1. 2004. S 453. Liste eder mittelalterlichen Besitzungen und Einkünfte.
[32] Codex Diplomaticus Silesiae. Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens. Siebenter Band. Regesten zur Schlesischen Geschichte. Erster Theil. Bis zu 1250. Josef Max & Comp. Breslau 1868. S 207.
[33] Helbig, Herbert (Hsrg.): Urkunden und erzählende Quellen zur deutschen Ostsiedlung im Mittelalter, Bd. 2, Darmstadt 1970, S. 305ff.
[34] Typis impressorum collegii historici academiae literarum cracoviensis N. 9. Monumenta Mediiaevi historica Res gestas Poloniae illustrantia. Tomus Iii. Continet: Codicem Diplomaticum Poloniae Minoris 1178-1986. S 38.
[35] Typis impressorum collegii historici academiae literarum cracoviensis N. 9. Monumenta Mediiaevi historica Res gestas Poloniae illustrantia. Tomus Iii. Continet: Codicem Diplomaticum Poloniae Minoris 1178-1986. S 38.
[36] Diplomata Monasterii Clarae Tumbae Prope Cracoviam. Zbiór dyplomów klasztorumogilskiego przy krakowie wydany staraniem i nakładem
c.k.towarzystwa naukowego krakowskiego.. w krakowie. drukarni uniwersytetu jagiellońskiego 1865. S 6.
[37] Codex Diplomaticus Majoris Polonia. Kodeks Dyplomatyczny Wielkopolski obejmujący dokumenta tak już drukowane, jak dotąd nie ogłoszone, sięgające do roku 1400. Wydany staraniem Towarzystwa Przyjaciół Nauk Poznańskiego. Tom I. zawiera numera 1 - 616 lata 984 - 1287. Poznań 1877. Nakładem Biblioteki Kórnickiej. Drukiem J. I. Kraszewskiego (Dr. W. Łebiński). S 151. Pergamenturkunde. An einem Seidenband aus rotem und gelbem Garn hängt ein Siegel von Herzog Władysław, (Siegel VI.), ohne Spuren, dass das zweite angebracht wurde. Breslau. Königliches Staatsarchiv Leubus 49. Urkunden des Klosters Leubus XLVII.
„1233 Julii. 18, in colloquio super aquam Neszobe In nomine Domini nostri Ihesu Christi amen. Quoniam omnia que temporaliter aguntur, per decursionem temporis annullantur preter ea que litterarum apicibus communita sequatium memorie relinquntur, inde est quod ego Rosec filius Dirsicrai notum facio presentibus et futuris hanc paginam inspecturis, quod pro remedio anime mee et avi mei et fratris mei Dirsicrai contuli Deo et beate Marie villam Sitna nuncupatam in territorio Kalisensi cum omni iure attinenti, videlicet agris, pratis, pomeriis, pascuis, cenobio Lubensi Ordinis Cysterciensis constructo in honore eiusdem beate et intemerate virginis Marie, coram duce Polonorum Wlodizlao filio quondam ducis pie memorie Odonis aliisque testibus quam pluribus, scilicet episcopo Posnaniensi Paulo, Zandiwoyo castellano Kalisensi, Gozyzlao tribuno, Domerato, Iohanne filio Dobrogosti, Bogusa filio Sceszlay; et ut hec inconvulsa perpetuo permaneant, roborare curavi sigillo prenominati ducis et meo. Acta sunt hec in colloquio quod fuit super aquam que vocatur Neszobe anno gratie Domini M.CC.XXX.III, XV Kalendas Augusti.“
[38] Schlesisches Urkundenbuch, Herausgegeben von der Historischen Kommission für Schlesien, Zweiter Band 1231 - 1250, Bearbeitet von Winfried Irgang, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Gratz 1977. S 36.
[39] Codex diplomaticus Majoris Poloniæ documenta, et jam typis descripta, et adhuc inedita complectens, annum 1400 attingentia. Poznaniae, sumptibus Bibliothecae kornicensis. Zakrzewski, Ignacy 1877. Urkund Nr 806 S 22. S 169-170.
Mehr um Bialkow und die Beziehung zur Familie von Stavenow
(Codex diplomaticus Majoris Poloniæ documenta, et jam typis descripta, et adhuc inedita complectens, annum 1400 attingentia. Poznaniae, sumptibus Bibliothecae kornicensis. Zakrzewski, Ignacy 1877. Urkund Nr 806 S 22. S 169-170.)
„In nomine Domini amen. Sapientum decrevit auctoriatas, ut litterarum notitia actus hominum legitimi confirmentur. Hinc est igitur quod nos Wladizlaus, Dei gratia dux regni Polonie, Pomoranie, Cuyavie, Lanchicie et Syradie, tenore presentium notum esse volumus universis presentibus et posteris ad quos pervenerit scriptum presens, quod ordinationem venerabilis ac dilecti patris nostri domini prima (1a). Secundi, Dei gratia sancte Gneznensis eccleise archiepiscopi, quam fecit cum fideli nostro milite Stogneo, dando sibi sortem ecclesie sue Gneznensis permixtam hereditati dicti militis in Balocicz, pro sorte eiusdem militis Stogney permixta similiter hereditati dicti domini archiepiscopi in Radnycicz, cum via que debet ducere ad proximam hereditatem sepedicti domini archiepiscopi, eodem nomine, Balocicz videlicet nuncupatam, ratam et ratam habentes, predictam sortem in Radnycicz prefato patri nostro domino archiepiscopo et ecclesie sue Gneznensi, presentibus cum omni libertate qua gaudent omnes alie hereditates ecclesie Gneznensis duximus confirmandam. Et quia sigillum adhuc regni Polonie non habemus, presens privilegium nostri sigilli quo utimur sibi dari fecimus in dictorum omnium testimonium munimine robaratum. Datum in Vartha anno Domini M.CC.XC nono, VI Kal. Martii, Indictione III, presentibus viris providis: comitibus Zavissa palatino Syradiensi, Lexitone castellano Velunensi, Ubizlao pincerna nostro Kalisiensi, Iascone advocato nostro Velunensi, et multis aliis fide dignis, per manus Dominici scriptoris nostri.“
De: „Im Namen des Herrn, Amen. Die Weisen haben beschlossen, dass die Autorität der Schrift die Handlungen rechtmäßiger Menschen bestätigt. Daher wollen wir, Wladislaus, von Gottes Gnaden Herzog von Polen, Pommerellen, Kujawien, Leczyca und Sieradz, hiermit allen Anwesenden und Nachkommen, denen diese gegenwärtige Schrift gelangen wird, bekannt machen, dass wir die Anordnung unseres ehrwürdigen und geliebten Vaters, des Herrn Erzbischofs von Gnesen, die er mit unserem treuen Ritter Stogneo getroffen hat, in Kraft setzen. Wir geben ihm einen Teil seines Erbes in Balocicz, der mit dem Erbe des besagten Ritters vermischt ist, als Gegenleistung für den Teil des Erbes von Stogney, der mit dem Erbe des Herrn Erzbischofs in Radnycicz vermischt ist, sowie den Weg, der zum nächsten Erbe des besagten Herrn Erzbischofs führen soll, ebenso Balocicz genannt, und erklären dies für rechtskräftig und bestätigen, dass besagter Teil in Radnycicz dem genannten Vater, unserem Herrn Erzbischof, und seiner Kirche von Gnesen mit all der Freiheit, die alle anderen Erbschaften der Kirche von Gnesen genießen, bestätigt werden soll. Und da wir noch kein Siegel des Königreichs Polen haben, haben wir dieses Privileg mit unserem Siegel versehen, das wir zur Bestätigung all dieser Dinge geben lassen. Gegeben in Vartha im Jahr des Herrn 1299, am 24. Februar, in der dritten Indiktion, in Anwesenheit von klugen Männern: den Grafen Zavissa, Palatin von Sieradz, Lexitone, Burggraf von Kalisz, Ubizlao, unserem Kämmerer von Kalisz, Iascone, unserem Anwalt von Kalisz, und vielen anderen glaubwürdigen Personen, durch die Hand unseres Schreibers Dominicus.“
Ortsnamen in der Urkunde: Balicicz/Bialkow. Radnycicz/Radyczyn. Vartha/Warta. Velunensis, aus Wielun.
Bialkow
Bialkow muss in den 14en Jahrhundert, seit 1299 zur Familie Dirsico-Stognew-Stavenow gehört haben. Was sehr interessant ist, ist das den Familiennamen Berckholz, von Waldow und von Grünberg, kommt vor sowie in der Geschichte der Familie Stavenow als in der Geschichte des Gutes Bialkows. Das spricht auch dafür, dass Stognew und Stavenow der gleiche Name sind in den verschiedenen Sprachen und dass die Familien Verwandt sind. Die Eigentumsverhältnisse des Ortes Bialkow sind dafür sehr interessant zu betrachten als die zeigen den engen Zusammenhang zwischen den Familien v. Waldow und Stognew - Stavenow. Die Grafen von Pfeil, auch nachkommen von Dirsico, führen auch ein Wappen mit einem Pfahl, genau wie die v. Waldow.
Der Ort Bialkow wurde beschrieben als: ”Ein Ort in der Gemeinde Cybinka im Landkreis Słubice, erstmals 1413 erwähnt, aber mit älteren Wurzeln aus dem 12. bis 13. Jahrhundert. Im Jahr 1413 im Besitz von Gabriel Berckolz, der 1416 erneut als Gabriel von dem Bercholze genannt wird. Wahrscheinlich gehörte er zur Familie von Birkholz, die um 1333 in dieser Gegend erschien. Im Jahr 1427 verkaufte Gabriel von Birkholz einen Teil der Ländereien in dem Dorf an Konrad von Waldow[1] und einen Teil an die Brüder Ertmer aus Frankfurt.
Im Jahr 1480 gehörte ein Teil des Dorfes den Brüdern Fritz und Jorge (Georg) von Grünberg. Fritz von Grünberg war als Eigentümer des Guts in den Jahren 1491, 1499, 1502 und 1504 mehrfach erwähnt. Im Jahr 1515 und 1519 werden die Brüder Peter und Kaspar, Söhne von Georg von Grünberg, genannt. Im Jahr 1516 und 1519 wird auch Balzer von Grünberg aus Białków und Sądów erwähnt.
Im Jahr 1536 starb Peter von Grünberg und hinterließ drei Söhne: Melchior, Georg und Siegmund. Im Jahr 1551 starb Georg von Grünberg. Im Jahr 1565 gab es zwei Rittergüter im Dorf, die zu den von Grüneberg gehörten.
Melchior, der einen Teil der Anteile von Joachim von Grünberg aufgekauft hatte, starb 1567 und hinterließ seinen sechs Söhnen: Melchior, Georg, Siegmund, Wolf, Benno und Tobias, das Gut.
Von 1580 bis 1588 war der Kapitän Melchior von Grünberg Eigentümer und leistete Dienst in Lietzen. Seine Söhne Karl von Grüneberg (verh. 1620 mit Barbara von Stavenow),[2] Levin, Zacharias, Melchior, Benno und Wolf waren 1598 Mitbesitzer von Białków. Georg, der zweite Sohn von Melchior, lebte noch im Jahr 1574. Über Siegmund von Grünberg, den dritten Sohn von Melchior, gibt es zu dieser Zeit keine Informationen. Wolf von Grünberg, ein weiterer Sohn von Melchior, wurde 1588 erwähnt und war Eigentümer von Białków und Swarzynice (ein Dorf in der Gemeinde Trzebiechów im Landkreis Zielona Góra). Er lebte noch im Jahr 1598. Ein weiterer Sohn von Melchior, Benno, lebte noch im Jahr 1586. Sein Bruder Tobias starb wahrscheinlich während der Unruhen in Niederlausitz im Jahr 1578. Siegmund, der Bruder von Melchior und Georg, besaß bis 1557 Anteile an Białków und Sądów. Im Jahr 1557 verkaufte er seine Anteile und starb 1565, hinterließ aber einen Sohn Peter. Kaspar, der Bruder von Peter, überließ 1557 seine Anteile am Gut Białków seinen Söhnen Hermann und Joachim. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde dieser Teil von Joachim von Grünberg geerbt, der wie bereits erwähnt 1565 seinen Teil des Gutes an seinen Cousin Melchior von Grünberg verkaufte. Im Jahr 1571 wurde der Gutshof Grimnitz erwähnt, der heute das Dorf Grzmiąca ist.
Im Jahr 1575 gehörte ein Teil der Ländereien in dem Dorf der Familie von Kalckreuth. Im Jahr 1608 und 1644 gab es immer noch zwei Rittergüter im Dorf. Um 1644 verkaufte die Familie von Grünberg das Gut an die Familie von Kalckreuth. Von 1659 bis 1724 waren die Güter im Besitz der Familie von Wesenbeck. Im Jahr 1715 gehörten die vier Eigentumsanteile: Der erste Teil gehörte Kapitän Anton von Pannwitz aus Budachowa bei Krosno Odrzańskie und seinem minderjährigen Sohn Friedrich, der zweite Teil gehörte Hans Friedrich von Wesenbeck, der mit seinem minderjährigen Sohn Otto Friedrich in Białków lebte, der dritte Teil gehörte den drei Brüdern Matthaus, Karl Wilhelm und Hans Viktor von Wesenbeck, und der vierte Teil gehörte Friedrich Wilhelm von Wesenbeck, der mit seinem Sohn Friedrich Wilhelm in Białków lebte. Dieselbe Eigentumsstruktur wurde in der Aufstellung von 1718/19 erwähnt. Es wird von einem Gutshof in Grzmiąca (Grimnitz) gesprochen, der zum Gut gehörte. Im Jahr 1724 gehörte eines der Güter der Familie von Tauenstein/Tauentzien. Das zweite Gut gehörte noch 1761 der Witwe Wittib von Wesenbeck, geborene von Grünberg. Im Jahr 1777 verkaufte Otto Friedrich von Wesenbeck das Gut an den preußischen General Friedrich Bogislaff von Tauenstien (18.04.1710 Tawęcin-20.03.1791 Breslau). Seine Frau war von Knesebeck. Zu dieser Zeit gehörte das zweite Gut der Dorothea Eleonora von Stosch, geborene von Pannewitz, das vom General von Thiele gekauft wurde, der den General von Tauenstien vertrat. Im Jahr 1804 war das Gut im Besitz von Major von Tauentzien, später von seinem Sohn Bogislav. Das Gut von Bogislav umfasste in den Jahren 1850-53 6026 Morgen Land. Im Jahr 1879 umfasste das Gut von Tauentzien 1544,12 Hektar Land. Im Jahr 1914 gehörte das 766 Hektar große Gut der Landgesellschaft "Eugene Scholle" G.m.b.H. in Frankfurt an der Oder. Das Gut umfasste das Dorf Grzmiąca (Grimnitz) und den Gutshof Tawęcin (Tauentzienshof). Im Jahr 1929 umfassten die Güter, die im Besitz der Witwe Kühn waren, 227 Hektar. Die letzte Besitzerfamilie war die Familie Kühn”.[3]
[1] Die Familie von Waldow waren nach Berghaus die älteste begüterte im Lande Sternberg. Der Ritter Hans von Waldow hielt vor 1352 las Zeuge den Bischof Aperzo von Lebus eine Zeit lang gefangen. 1353 Lieber getreuer des Markgrafen. Vogt zu Drossen. 1361 Vogt des Landes Barnim und „Voged tu Struzbergh“. Sein Sohn Johannes von Waldow, auf dem Barnim Begütert mit hufzinsen zu Woldenberg 1375 (Stammgut der Familie Stavenow zu Woldenberg). Dr Heinrich Berghaus. Landbuch der Mark Brandenburg und Niederlausitz. Mitte des 19en Jahrhunderts. Dritter Band. Verlag Adolph Müller, Brandenburg1856. S 261.
[2] Carl von Grünberg, der auch auf Dietersdorf sass, wurde mit Barbara von Stavenow verheiratet im Jahr 1620 5.7. Cop Neumarch f 288. Sieh auch v Mülverstedt, Ehestiftungen. Carl v Grünberg auf Dietersdorf und Barbara v Stabenow. 1000 Thlr Eheg. Conf. 5 juli 1620. Ibid 288. Herrenhaus Charlottenhof. Kreis Landsberg.
[3] https://zamkilubuskie.pl/bialkowbialkow/