REGIERUNGSDAUER - ABODRITENFÛRSTEN 929-1136
Um die Familie Stavenow in einem politischen Kontext zu setzen, ist es notwendig zu wissen, mit welchen slawischen Herrschern sie koexistierten. Während der Zeit der Slawen, gab es folgende slawische Herrscher in der Gegend um Lenzen und Stavenow.
Generation 1 Fürstenhaus der Abodriten. König Dragowit der Abodriten (Der Namen bedeutet Sohn zu Drago) (Lenzen/Havelberg)
- Dragowit(z) - Den Namen, leitet sich ab Drago und wit(z)= Sohn. Sein Vater muss also auch Drago geheisset. Dragowit herrschte nach den fränkischen Schriftquellen über das Gebiet der Wilzischen Teilstämme, welches sich von der mittleren Elbe ostwärts über die Prignitz in einem Bogen nach Norden bis zur Ostsee erstreckte. Sein Herrschaftszentrum war die Civitas Dragawiti im Peenegebiet, eine Burg mit einer Siedlung, deren Lage heute in Vorwerk bei Demmin in Vorpommern angenommen wird.[1] Seine Legitimation als Herrscher des wilzischen Stammesverbandes leitete sich nach Darstellung der Metzer Annalen aus einer Einsetzung durch einen princeps carolus ab, unter dem wahlweise Karl der Große oder aber bereits Karl Martell verstanden werden.[2] Diese Herrschaft erstreckte sich auch auf die elbslawischen Stämme der Bethenzer, Smeldinger und Linonen, deren Stammesgebiete sich wie ein Keil zwischen diejenigen der Abodriten im Norden und der Sorben im Süden drängten und im Westen mit der Elbe das junge fränkische Herrschaftsgebiet in Sachsen berührten. Im Jahr 789 unternahm Karl der Große einen Feldzug gegen die Wilzen, die mit den Sachsen verbündet waren, er hatte die Obodriten als Bundesgenossen. Nach der fränkischen Konzeption einer Reichsgrenze an der Elbe und befriedeten anliegenden Herrschaftsräumen musste damit das Gebiet der dem wilzischen König Dragowit politisch zugehörigen elbslawischenen Teilstämme unterworfen werden. Dragowit aber spielte 789 eine so führende Rolle für diese elbslawischen Teilstämme, dass Karl der Große sich 789 gezwungen sah, im Rahmen einer groß angelegten Heeresoperation weit in den Osten vorzustoßen, um im Raum der Peene gegen ihn vorzugehen und seine öffentliche Unterwerfung zu erzwingen. Während Abodriten und Sorben in zwei Heersäulen in das Gebiet der Wilzen eindrangen, um den Elbübergang des sächsisch-fränkischen Heeres bei Lenzen oder südlich der Havelmündung zu sichern, fuhren Friesen zu Schiff die Elbe hinauf, um die Flussquerung vom Wasser aus zu unterstützen. Auf der slawischen Elbseite besiegte das vereinigte Heer unter Karls Führung die wilzischen Stämme, nahm ihre Fürsten gefangen und zog mit den Gefangenen entlang der Müritz weiter vor die Festung Dragowits, der alle anderen Stammesfürsten der Wilzen an „vornehmer Abkunft, Ansehen und Alter“ überragte. Dragowits Festung wurde belagert, bis er sich in Ansehung der großen Übermacht ergab. Er trat als Eingeständnis der Niederlage mit seinen Gefolgsleuten aus der Burg. Dragowit leistete Karl die Treueschwur, stellte Geiseln und versprach Tributzahlungen. Erst jetzt, nachdem sie Zeugen der Unterwerfung ihres Königs geworden waren, unterwarfen sich auch die gefangenen Fürsten der besiegten Teilstämme. Der Rex Sclavorum Dragovit legte einen Treueeid ab. Über seine Taufe oder eine Missionierung ist jedoch nichts bekannt. 812 kam es zu Grenzkämpfen mit Franken. 823 schlichtete Ludwig der Fromme auf dem Frankfurter Reichstag einen Streit zwischen den beiden Wilzenkönigen und Brüdern.[3]
Generation 2 Sohn zu Dragowit (Wilzen)
- Witzan. Die Vater-Sohn-Folge, die in den Fragmenten mit der Nennung des Dragowit und seinem Sohn und Witzan mit dessen Sohn Drago (Thrasko) möglicherweise sowohl für die Wilzen als auch für die Abodriten dokumentiert ist, findet mit den Nachrichten unter Ludwig dem Frommen weitere Anhaltspunkte. Allein der dynastische Erbanspruch auf die Herrschaftsfolge unter Berufung auf eine Billigung des fränkischen Herrschers schien bei den elbslawischen Verbänden nicht auszureichen. Es gab in diesem herrschaftlichen Aufbau auch innerslawische Unstimmigkeiten hinsichtlich der Herrschaftsfolge. Entsprechend zum Teilungsprinzip der karolingischen Herrschaft hatten auch die Abodriten ähnliche Probleme. „Nuntiataque defectione Abodritorum et Sclaomiri comitibus tantum, qui iuxta Albim in praesidio residere solebant, ut terminos sibi commissos tuerentur, per legatum mandavit. Causa defectionis erat, quod regiam potestatem, quam Sclaomir eatenus post mortem Thrasconis solus super Abodritos tenebat, cum Ceadrago filio Thrasconis partiri iubebatur; quae res illum tam graviter exacerbavit, ut adfirmaret se numquam posthac Albim fluvium transiturum neque ad palatium venturum.“ Diese Nachrichten erlauben einen interessanten Einblick in die Begründungen der Herrschaftsansprüche. Witzan fiel 795 im Kampf mit den Sachsen, während er als Anführer des abodritischen Heeres auf dem Weg nach Bardowick die Elbe überquerte.[4] Witzans Sohn Drasco folgte ihm 795 als Heerführer, im Jahr 804 als Samtherrscher.
Generation 3 Sohn zu Wizan - Fürst für das Gebiet der abodritisch-wilzischen Grenze an der Elbe
- Drasco slaw. Dražǐko, Thrasko/Drago (Vgl. Dirsco 1028) 812. Geboren vor 789; † 810, zunächst Kleinkönig (regulus),[5] war ab 795 Heerführer (dux). 804 erhielt Drasco im Sommerlager Karls des Großen bei Hollenstedt die Königswürde (rex Abotritorum nomine Drosuc) über den abodritischen Stammesverband[6] bis zu seinem Tod 810[7] Samtherrscher, (rex = König auf latein) des westslawischen Stammesverbandes der Abodriten und Vasall der Franken unter Karl dem Großen. Im Jahre 808 ist uns dabei neben dem Abodritenfürsten Thrasko/Drago noch ein anderer abodritischer Fürst namens Godelaib (Gottlieb, muss also ein Christlicher Fürst gewesen) in den Reichsannalen überliefert worden, der durch die den dänischen König Godofrid (Gottfried) getötet wurde.[8] Dieser Godelaib stand nach dem Bild der Schriftnachrichten in keinem verpflichtenden Treueverhältnis gegenüber Karl dem Großen. Wir haben bei den Abodriten also mindestens zwei Fürsten anzunehmen. Sowohl Thrasko als auch Godelaib sind aber Opfer und Geschädigte des dänisch-wilzischen Angriffs, sodass die politische Einheit der Abodriten nicht in Frage gestellt werden kann. Zu der Nachricht 808 bemerkte Fritze richtig, dass Godelaib als „alius dux Abodritorum“ bezeichnet wird, somit nur als „ein anderer Fürst“ und nicht als „der andere Fürst“ zu betrachten ist. Diese bezeugten Führungspersonen aber standen in ihrem abodritischen Teilgebiet den zwei Grenzen zu den wilzischen Gebieten vor, wobei Godelaib wahrscheinlich für das Grenzgebiet zu den Wilzen in Vorpommern zuständig war. Dies erklärt, warum er im Gegensatz zu Thrasko weniger präsent in den Schriftnachrichten dieser Zeit auftaucht. Thrasko war bis dahin Fürst für das Gebiet der abodritisch-wilzischen Grenze an der Elbe. Nach Godelaibs Tod schien sich dann aber Thrasko um das verwaiste Herrschaftsgebiet an der östlichen Grenze zu den Wilzen zu kümmern, was ihm nicht gut bekam, da er im Jahre 809 von Gefolgsleuten des dänischen Königs Godofrid in Reric in der Nähe der Wismarer Bucht hinterlistig getötet wurde.[9] Die Abodriten waren dabei das Angriffsziel der Dänen, Wilzen, Linonen und Smeldinger. Dass die Smeldinger dem wilzischen Einflussgebiet zuzuordnen sind, geht dann eindeutig aus den Beutezügen des Abodritenfürsten Thrasko zum Jahre 809 hervor. Thrasko musste zuvor dem dänischen König Godofrido seinen Sohn geben. Dennoch scheute er sich nicht vor Einfällen in das Gebiet der Wilzen. „Thrasco vero dux Abodritorum, postquam filium suum postulanti Godofrido obsidem dederat, collecta popularium manu et auxilio a Saxonibus accepto vicinos suos Wilzos adgressus agros eorum ferro et igni vastat; regressusque domum cum ingenti praeda accepto iterum a Saxonibus validiori auxilio Smeldingorum maximam civitatem expugnat atque his successibus omnes, qui ab eo defecerant, ad suam societatem reverti coegit.“[10] Die Wehrbefestigungen, die in diesem Grenzgebiet entstanden sind, deuten auf ein verstärktes Engagement hin. Die Feste Höhbeck, die Jahre 810 erbaut wurde, ist bei Gartow gegenüber von Lenzen zu lokalisieren.[11] Der Raum um Lenzen muss dabei dem linonischen Gebiet zugeordnet werden. Die Feste ist also im elbslawischen Grenzgebiet zu den Linonen entstanden. Diese Feste wurde dann noch im selben Jahr gleich von den Wilzen erobert und zerstört. „Sed dum imperator memorato loco stativa haberet, diversarum rerum nuntii ad eum deferuntur. Nam et classem, quae Frisiam vastabat, domum regressam et Godofridum regem a quodam suo satellite interfectum, castellum vocabulo Hohbuoki Albiae flumini adpositum, in quo Odo legatus imperatoris et orientalium Saxonum erat praesidium, a Wilzis captum...“[12] Die zeitgenössische Chronik von Moissac berichtet: „„Misit Karolus imperator exercitum Francorum et Saxonorum ultra Albiam ad illos Sclavos qui nominantur Lanai et Bethenzr. Et vastaverunt regiones illas. Et aedificaverunt ...castellum, in loco qui dicitur Abochi.“[13] Die Wilzen machen also noch um diese Zeit ihren politischen Einfluss im Gebiet der Linonen an der sächsischen Grenze des Frankenreiches geltend. Im Jahre 810 wurde Drasco in Reric von einem Vasallen des dänischen Königs Göttrik ermordet.[14]
- Sclaomir. Nach Drascos Tod bestimmte Karl der Große dessen Bruder Sclaomir zum Herrscher der Abodriten. Bruder des Drasco, war von 810 bis zu seiner Absetzung 819 Samtherrscher der Abodriten und Vasall der Franken.[15] Aber das Bündnis überdauerte Karls Tod 814 nur noch um wenige Jahre. Im November 816 empfing Karls Nachfolger Ludwig der Fromme in Compiègne eine Gesandtschaft der Abodriten,[16] die die Einsetzung des Ceadrag als angestammten Nachfolger des Drasco einforderte.[17] Als Kompromiss ordnete Ludwig 817 die Mitregentschaft Ceadrags an.[18] Bereits 817 belagerten Sclaomir gemeinsam mit den Dänen erfolglos die Burg Esesfelth. Diese Beschränkung seiner Macht veranlasste den gedemütigten Sclaomir, sich von den Franken loszusagen. Er kündigte an, nie mehr über die Elbe gehen und bei Hofe erscheinen zu wollen, verweigerte dem Kaiser also die Huldigung durch Hoffahrt. Stattdessen ließ Sclaomir sofort Botschafter über die Ostsee zu den Söhnen Göttriks aufbrechen, verbündete sich mit ihnen und überzeugte sie, ein Heer nach Nordalbingien zu entsenden. Zeitgleich fuhr die dänische Flotte die Elbe hinauf bis vor die Feste Esesfeld und verwüstete dort das Land an der Stör. Währenddessen zog Gluomi, der Befehlshaber im dänischen Grenzbezirk, mit seinen Fußtruppen und den Abodriten zu Lande vor die Festung. Esesfelth vermochte der Belagerung zwar standzuhalten, wurde aber bald darauf von den nordalbingischen Sachsen aufgelassen und geräumt. Ludwig der Fromme entsandte daraufhin 819 ein von kaiserlichen Gesandten geführtes Heer aus Sachsen und Ostfranken über die Elbe um Sclaomir für seine Treulosigkeit zu bestrafen. Dieser ergab sich aber offenbar kampflos und wurde vom Befehlshaber der sächsischen Grenzmark und den kaiserlichen Gesandten als Gefangener nach Aachen gebracht.[19] Und 819 schufen die Abodriten mit Liubice einen bedeutenden militärischen Stützpunkt, von dem aus den fränkischen Gebieten südlich der Elbe bedroht wurden.[20] In Aachen wurde Sclaomir vor den Kaiser geführt, der gegen ihn ein förmliches Gerichtsverfahren eröffnete. Als Ankläger traten abodritische Adlige auf, Parteigänger Ceadrags, die ihn des Verrats beschuldigten. Ludwig setzte Sclaomir daraufhin ab und verurteilte ihn zur Verbannung, während er Ceadrag als alleinigen Samtherrscher einsetzte.[21] Als auch Ceadrag begann, sich mit den Dänen einzulassen, sandte Ludwig Sclaomir 821 in das Abodritenreich zurück, um wieder an Ceadrags Stelle zu treten. Sclaomir erkrankte jedoch auf der Rückreise und verstarb noch in Sachsen. Bei den Sachsen empfing er 821 auf dem Sterbebett die christliche Taufe.[22]
Generation 4 Sohn zu Dražǐko/Thrasco/Drago + 809 - Fürst für das Gebiet der abodritisch-wilzischen Grenze an der Elbe
- Cedrag. Der Sohn des Drasco, Ceadrag gelangte 808 im Rahmen des Friedensschlusses seines Vaters Drasco mit dem Dänenkönig Göttrik als vornehme Geisel in dänischen Gewahrsam. Er wuchs als Bürge für die Einhaltung der Friedensbedingungen am Hof Göttriks in Haithabu auf. Ceadrag, war erst 809 von seinem Vater dem Dänenkönig Göttrik als Geisel gestellt worden und stand deshalb oder aufgrund seines jugendlichen Alters für die Übernahme der Herrscherwürde nicht zur Verfügung. Die Vater-Sohn-Folge, die im Fragmente mit der Nennung des Dragowit und seinem Sohn und Witzan mit dessen Sohn Drago (Thrasko) möglicherweise sowohl für die Wilzen als auch für die Abodriten dokumentiert ist, findet mit den Nachrichten unter Ludwig dem Frommen weitere Anhaltspunkte. Allein der dynastische Erbanspruch auf die Herrschaftsfolge unter Berufung auf eine Billigung des fränkischen Herrschers schien bei den elbslawischen Verbänden nicht auszureichen. Es gab in diesem herrschaftlichen Aufbau auch innerslawische Unstimmigkeiten hinsichtlich der Herrschaftsfolge. Entsprechend zum Teilungsprinzip der karolingischen Herrschaft hatten auch die Abodriten ähnliche Probleme. „Nuntiataque defectione Abodritorum et Sclaomiri comitibus tantum, qui iuxta Albim in praesidio residere solebant, ut terminos sibi commissos tuerentur, per legatum mandavit. Causa defectionis erat, quod regiam potestatem, quam Sclaomir eatenus post mortem Thrasconis solus super Abodritos tenebat, cum Ceadrago filio Thrasconis partiri iubebatur; quae res illum tam graviter exacerbavit, ut adfirmaret se numquam posthac Albim fluvium transiturum neque ad palatium venturum.“[23] Diese Nachrichten erlauben einen interessanten Einblick in die Begründungen der Herrschaftsansprüche. Thraskos Sohn Ceadrag war unter der Herrschaft Sclaomirs, die wahrscheinlich mit dem Tod Thraskos 809 einsetzte, nicht an der abodritischen Herrschaft beteiligt. Offenbar aber gab es fränkische Anweisungen, die Sclaomir zur Herrschaftsteilung mit Ceadrag ermahnten. Sclaomir widersetzte sich und weigerte sich, jemals noch einmal an den fränkischen Hof zu erscheinen. Die Gefangennahme Sclaomirs 819 setzte dann noch einmal deutliche Akzente des fränkischen Herrschaftsanspruchs, der sich aber nicht zuletzt auf oppositionelle Gruppen um Thraskos Sohn Ceadrag gründen konnte. „Sclaomir Abodritorum rex, ob cuius perfidiam ulciscendam exercitus Saxonum et orientalium Francorum eodem anno trans Albiam missus fuerat, per praefectos Saxonici limitis et legatos imperatoris, qui exercitui praeerant, Aquasgrani adductus est. Quem cum primores populi sui, qui simul iussi venerant, multis criminibus accusarent et ille rationabili defensione obiecta sibi refellere non valeret, exilio condempnatus est et regnum Ceadrago Thrasconis filio datum.“[24]Nachdem der neue Abodritenfürst Ceadrag das politische Bündnis mit den Dänen gesucht hatte und den Franken abtrünnig geworden war, wurde der zuvor abgesetzte Fürst Sclaomir umgehend aus seiner Haft entlassen und getauft, um eine Wiedereinsetzung als Fürst zu erfahren. Solange sie über die abodritischen und wilzischen Herrschaftsträger entschieden, behielten sie ihren Einfluss über die Nachbarn. Für die Zeit bis 823 haben wir von abodritischen Führungspersonen auszugehen, die dem fränkischen Herrscher persönlich verpflichtet waren. W. H- Fritze, Die Datierung, S. 118, wo Fritze gar davon ausgeht, dass diese Personen über eine Reihe von anderen Kleinfürsten gesetzt wurden. In der Tat begegnen uns in den Reichsannalen zu den Jahren 819, 821 und 823 auch noch andere Führungsgruppen, die offensichtlich Einfluss hatten.[25] Ceadrag gelang es, seine Stellung als Samtherrscher im abodritischen Stammesverband zu festigen, indem er sich der Unterstützung des niederen Adels (meliores ac praestantiores) versicherte.[26] Obwohl 821 seitens abodritischer Kleinstammfürsten der Untreue gegenüber den Franken durch eine Allianz mit den Söhnen Göttriks bezichtigt,[27] die den Kaiser sogar zu dem Versuch einer Wiedereinsetzung Sclaomirs veranlasste, konnte er es sich leisten, den Reichstagen fernzubleiben. So wurde Ceadrag auf dem Reichstag 823 verklagt, dass er gegen die Franken nicht gerade treu sei und es schon lange versäumt habe, dem Kaiser zu huldigen.[28] Dieser entsandte eine Abordnung, die Ceadrag mit einigen Großen seines Volkes an den Kaiser zurückschickte mit dem Versprechen, im nächsten Winter vor ihm zu erscheinen. Ceadrag hielt dieses Versprechen ein und besuchte im November 823 den Reichstag in Compiègne, wo er sich wegen seines langjährigen Ausbleibens in annehmbarer Weise vor dem Kaiser rechtfertigte. Obwohl er in mancher Beziehung schuldig erschien, blieb er doch mit Rücksicht auf die Verdienste seiner Vorfahren nicht nur straffrei, sondern durfte auch reich beschenkt in sein Land zurückkehren.[29] Anlässlich einer erneuten Anklage auf dem Reichstag in Ingelheim 826 entging Ceadrag der Absetzung nur, weil sich der hierzu im Abodritenland durch eine fränkische Kommission befragte niedere Adel für seine Beibehaltung als Herrscher aussprach. Ceadrag musste als Bürgen für sein künftiges Wohlverhalten Geiseln stellen und konnte als Samtherrscher der Abodriten zurückkehren.[30] Gestorben um 830 in Novgorod, Russland.Das Verfahren ähnelte dem gegen abtrünnige Reichsvasallen, denen das Lehen entzogen oder aus kaiserlicher Gnade belassen wird. Ob Ceadrag noch Inhaber der Samtherrscherwürde war, als Ludwig der Fromme 838/839 fränkische Grafen mit einem Heer gegen die Abodriten entsandte,[31] ist den Quellen nicht zu entnehmen. Diese Auseinandersetzung markiert jedenfalls das Ende des Bündnisses der Franken mit den Abodriten aus dem Jahr 780.
Generation 5 Möglicherweise ein Sohn zu Cedrag + 830
- Goztomuizl f. ca 790. + 844. Verh. Mit Elisabeth, Königin der Obotriten. Im Jahr 838 wird Goztomuizl oder Gostomysl, und 862 dessen Sohn Tabomuizl genannt. Ludwig der Deutschen (843-876), welchem bei der Teilung Ostfranken und die Slaven Länder zugefallen waren, musste also in letzteren Gebieten seine Autorität ganz neu begründen. Er besiegte 844 die Abodriten, tötete ihren König Goztomuizl und verteilte ihr Land wieder unter mehrere Herzöge. Dann wendete er sich gegen die Mähren, bei welchen unterdessen der Häuptling Moimir durch Besiegerng oder Vertreibung der anderen Duces z.B. des Privina von Nitra, die Alleinherrschaft über den ganzen Stamm gewonnen hatte. Moimir wurde 846 beseitigt und dessen Neffe Rastiz (Rastislav, 846 bis 870) als fränkischer Vasallenfürst eingesetzt.[32] Um 844 erfolgte durch Ludwig den Deutschen eine staatliche Umorganisation. Die Kleinverbände der Siedlungszeit wurden durch duces zusammengefasst und ein Gesamtfürstentum errichtet, was aber nur für kurze Zeit wirksam war.[33] Gegen Abodriten und Linonen ging dann auch ein ostfränkisches Heer 858 vor.[34] Diese Nachrichten der Annalen von St. Bertin[35] sind insofern zu beachten, weil uns in der gleichen Nachricht zum Jahre 839 darüber hinaus ein gemeinsamer Verwüstungszug von Wilzen und Sorben gegen sächsische Dörfer im Markengebiet berichtet wird. Offenbar hatten sich die politischen Koalitionen auf elbslawischer Seite ein wenig verändert. Danach aber hören wir auch von den Wilzen nichts mehr in der politischen Annalistik des 9. Jahrhunderts. Mit Ausnahme der Quelle des Bayrischen Geografen und der angelsächsischen Chronik, die die Wilzen um 900 zu Hevellern werden lässt, schweigen die Quellen dann bis zum Jahre 929 über die Wilzen, die erst wieder bei Widukind als Stamm aufgeführt sind.[36]Die Geschichte über Gostomysl wird am ausführlichsten in der sogenannten "Ioakimovskaya Chronik" dargestellt, einer umstrittenen Quelle, die im 18. Jahrhundert vom Historiker VI Tatishchev veröffentlicht wurde: "Burivoy, der in einem schweren Krieg mit den Wikingern verwickelt war, besiegte sie mehrmals und begann, mit ganz Byarmieyu Frieden zu schließen. Schließlich, als er am Fluss besiegt wurde, wurden all seine Männer getötet, er entkam knapp, ging zur Stadt Byarmy, die auf der Insel fest angelegt war, wo der Prinz untergeordnet blieb, und blieb dort, bis er starb. Die Varangianer kamen sofort, eroberten andere Teile des Großen Reiches und legten den Slawen, Russen und Chuden schwere Tribute auf. Menschen, die unter der Last der Wikinger litten, wurden zu Burivoy geschickt, um seinen Sohn Gostomysla zu bitten, der in der großen Stadt regierte. Und als Gostomysla die Macht übernahm, wurden die Wikinger sofort geschlagen und vertrieben, die Tribute an die Varangianer wurden abgelehnt, und nachdem er zu ihnen gegangen war, besiegte er sie und schloss mit den Wikingern Frieden, und es herrschte Stille über die ganze Erde. Gostomysla war ein Mann von großem Mut, derselben Weisheit; alle Nachbarn fürchteten ihn, und sein Volk liebte ihn wegen seiner Gerechtigkeit. Um des Volkes willen stand er ihnen nahe, und Ehrengeschenke und Tribut wurden ihm dargebracht, um Frieden von ihm zu erkaufen. Viele Prinzen aus fernen Ländern kamen mit dem Meer und dem Land, um von seiner Weisheit zu hören, seinen Hof zu sehen und um Rat zu fragen und ihn auszuüben, da er überall so berühmt war."´"Drei Töchter wurden mit benachbarten Prinzen von Gostomysl verheiratet, und seine vier Söhne starben zu Lebzeiten. Betrübt über den Mangel an männlichem Nachwuchs sah Gostomysl einmal im Traum, dass aus dem Bauch seiner Tochter Umila ein riesiger Baum wuchs und seine Äste die große Stadt bedeckten. Die Priester erklärten, dass eines von Umilas Söhnen dazu bestimmt war, sein Erbe zu sein. Gostomysl sammelte vor seinem Tod "Älteste der Länder der Slawen, Russland, Chud, Dörfer, Welten und Krivichy Dryagovichey" und erzählte ihnen von dem Traum, und sie schickten eine Bitte an die Varangianer, die Prinzen für seine Tochter zu sein. Die Antwort auf den Aufruf kam nach dem Tod von Gostomysl, es war Rurik mit seinen beiden Brüdern." Vom bedeutung des Namens: 844 Goztomuizl; Abodrite/.le de Rügen ; rex ; Ann Fuld, ad a. ; Schlimpert, p. 227. Reconstruction du nom : Šafarik, II, X, Åò 43, p. 849, Gostimysl. gosti-, voir Celogost’ ; mysl-, voir Čimysl.[37] Gostomysl (Гостомыслъ)1re moiti. du xie Gostomysl ; m ; Novgorod ; pr.v.t ; NPL, p. 164, 471.
Generation 6 Kinder zu Goztomuizl + 844
- St Ivan G. um 816 + um 881. Svatý Jan Pod Skalou, Beroun District, Central Bohemian Region, Czechia (Tjeckien)
- Tabermysl G. um 817 + ca 862. Tabomuizli, ein Samtherrscher (dux) der Abodriten, wurde um das Jahr 862 belegt. Er war vermutlich ein Nachfahre von Goztomuizli, dem Samtherrscher der Abodriten. Im Jahr 862 wurde er als "Herzog/Fürst der Abodriten" (dux Obodritorum) genannt, als König Ludwig der Deutsche gegen ihn marschierte. Zuvor hatte Tabomuizli gegen ihn rebelliert. Als Zeichen seiner Unterwerfung musste er Geiseln stellen.[38]
- Miloslava Königin Moraciska Mojmirovci. G. ca 820. + Velehrad, Uherske Hradiste, Zlin Region, Czech Republic. Verh. mit Rastislav von Groß-Mähren. Als Myloslawa von Kroatien im Jahr 821 in Prag, Böhmen, Tschechoslowakei, geboren wurde, war ihr Vater, Gostomysl, der Großfürst der Abodriten, 32 Jahre alt und ihre Mutter, Elisabeth, war 27 Jahre alt. Sie heiratete Hostivít Přemyslovec im Jahr 841 in Prag, Böhmen, Österreich. Sie waren Eltern von mindestens 1 Sohn. Sie starb im Jahr 862 in ihrer Heimatstadt im Alter von 41 Jahren.
- Sifrid
- Evard
- Umila ⚭ Halfdan Margrave of Frisia, Jutland in Denmark (b.750-d.831), Sohn von König von Lejre/Lethra Harald Hildetand (ca 710-770) Sohn von Rörik von Lejre † 714 (Sköldungaätten). Halfdan starb im Jahr 831, als er ins Frankenreich verbannt wurde. Er war Christ. Halfdans Vater war Harald „Hildetann“ Røreksson, König von Lejre. Falls die Identifikation von Hemming als Sohn von Halfdan korrekt ist, war Halfdan auch der Vater von Anulo, Harald Klak und Reginfrid, die alle für kurze Zeit Mitregenten Dänemarks waren. Geboren um 790, † 844. Mutter zu Rurik von Novgorod. (DNA Matches von viele Nachkommen mit AS, CS, ES, NK, RLK)
Quellen
[1] J. Herrmann, Die Schanze von Vorwerk bei Demmin - Die civitas des wilzischen Oberkönigs Dragowit ? In: Ausgrabungen und Funde Bd. 14 (1969), Seiten 191–197; zweifelnd aufgrund der Kurzlebigkeit der Anlage Fred Ruchhöft, Vom slawischen Stammesgebiet zur deutschen Vogtei; die Entwicklung der Territorien in Ostholstein, Lauenburg, Mecklenburg und Vorpommern im Mittelalter. (Archäologie und Geschichte im Ostseeraum, Band 4), Rahden/Westf. 2008 ISBN 978-3-89646-464-4, Seite 98
[2] Gerard Labuda, Civitas Dragaviti. Zu den fränkisch-slavischen Beziehungen am Ende des 8. Jahrhunderts. In: K.-D. Grothusen u. K. Zernack (Hg.), Europa Slavica-Europa Orientalis. Festschrift für Herbert Ludat zum 70. Geburtstag. Berlin 1980. S. 87–98, Seite 89; Christian Hahnewinkel, Elbslawen, Seite 44
[3] Helmut Schröcke: Germanen – Slawen. Vor und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes. Panorama 1999. ISBN 3-926642-20-3 S 122.
[4] Annales Einhardi 795; Annales Laureshammenses 795.
[5] Fragmentum chesnii 789. In den Regesta Imperii Online, als Kleinfürst bezeichnet ihn Wolfgang H. Fritze: Die Datierung des Geographus Bavarus, in: Ludolf Kuchenbuch, Winfried Schich (Hrsg.): Frühzeit zwischen Ostsee und Donau: Ausgewählte Beiträge zum geschichtlichen Werden im östlichen Mitteleuropa vom 6. bis zum 13.Jahrhundert, Berlin 1982, S. 119.
[6] Chronicon Moissiacense 804 in der MGH und weiterführend in den Regesta Imperii Online. RI I n. 406g, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0804-00-00_4_0_1_1_0_1083_406g
(Abgerufen am 27.12.2023).
[7] Chronicon Moissiacense 810 in der Monumenta Germaniae Historica Band 1. Hannover 1826 S 309.
[8] Annales Regni Francorum a. 808.
[9] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 57. Annales Regni Francorum a. 809.
[10] Annales Regni Francorum a. 809.
[11] B. Wachter, Dendrodaten, S. 238.
[12] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 58. Annales Regni Francorum a. 810.
[13] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 58. Chronicon Moissiacense a. 811.
[14] Chronicon Moissiacense 810 in der Monumenta Germaniae Historica Band 1. Hannover 1826 S 309.
[15] Annales regni Francorum 819: „Sclaomir Abodritorum rex“.
[16] Annales regni Francorum 816: legatos Abodritorum ... suscepit
[17] Bernhard Friedmann: Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zum Ende des 10. Jahrhunderts (= Osteuropastudien des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens. Bd. 197). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 65.
[18] Annales regni Francorum 817: Sclaomir ... ”cum Ceadrago filio Thrasconis partiri iubebatur”
[19] Annales regni Francorum 819: „per praefectos Saxonici limitis et legatos imperatoris ... Aquasgrani adductus est.“
[20] Henning Hellmuth Andersen: Machtpolitik um Nordalbingien zu Anfang des 9. Jahrhunderts. In: Archäologisches Korrespondenzblatt Bd. 10 (1980), S. 83.
[21] Annales regni Francorum 819: „exilio condempnatus est et regnum Ceadrago Thrasconis filio datum.“
[22] Annales regni Francorum 821: „baptismi sacramento“
[23] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 62. Annales Regni Francorum a. 817.
[24] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 63. Annales Regni Francorum a. 819.
[25] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 63. Annales Regni Francorum a. 821. Auf der Rückkehr starb er.
[26] Bernhard Friedmann, Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zum Ende des 10. Jahrhunderts., (=Osteuropastudien des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens. 197), Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 67 f.
[27] Annales regni Francorum 821: „Ceadragus perfidiae et cuiusdam cum filiis Godofridi factae societatis notabatur.“
[28] Annales regni Francorum 821: Accusatus est Ceadragus (Cedragus wird angeklagt)
[29] Annales regni Francorum 823: „...tamen propter merita parentum suorum non solum inpunitus, verum muneribus donatus ad regnum redire permissus est.“
[30] Annales regni Francorum 826: „meliores ac praestantiores quosque de illius receptione concordare, acceptis ab eo, quos imperavit, obsidibus in regnum suum eum fecit restitui.“
[31] Annales Bertiniani: imperatore „...Adalgarius et Egilo comites ad Abodritos directi.“
[32] Annales Fuldensis SS. I 364 . Conversio Bagoariorum. Sieh auch Dr. Georg Wendt, Die Germanisierung der Länder Östlich der Elbe. Teil 1 780-1137. Beilage zum Programm der Königlichen Ritter Akademie zu Liegnitz 1884. S 23.
[33] Helmut Schrecke Germanen Slawen Vor- und Frühgeschichte des ostgermanischen Raumes. Panorama Verlag, Wiesbaden ISBN 3-926642-20-3 S 112.
[34] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 59.Annales Fuldenses a. 858. In: F. Kurze, MGH SS rer. Germ. In us. Schol. 7. Hannover 1891.
[35] Als Annalen von St. Bertin (Annales Bertiniani) bezeichnet ein Geschichtswerk, das im 9. Jahrhundert im Westfrankenreich als Fortsetzung der sogenannten karolingischen Reichsannalen entstanden ist. Es berichtet über den Zeitraum zwischen 741 und 882. Die Annalen gelten als die wichtigste Quelle für die Zeit der westfränkischen Herrscher Karl des Kahlen, Ludwig des Stammlers, Ludwig III. und Karlmann.
[36] Mittlere Geschichte. Die politische Bedeutung der Elbslawen im Hinblick auf die Herrschaftsveränderungen im ostfränkischen Reich und in Sachsen von 887 bis 936 – Politische Skizzen zu den östlichen Nachbarn im 9. und 10. Jahrhundert Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Christian Hanewinkel aus Beelen 2004. S 59. Wid. I, 36.
[37] Olga Khallieva Boiché. Ima er Name. Cultures et civilisations médiévales No 65. Chap. 5-979-10-231-1095-1. Presses de l’universite Paris-Sorbonne, 2015. isbn : 978-2-84050-980-6. Pups Aux sources de lánthroponymie germanique, anglo saxonne et slave. Annex 5 Anthroponymes russes bithématiques attestés avant la fin du xive siècle (avec les formes diminutives supposées dériver des formes bithématiques), S 402, S 434.
[38] Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. W. Schmitz, Gießen 1960, S. 141–219, hier S. 157. Auch Bernhard Friedmann: Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Fürstentums bis zum Ende des 10. Jahrhunderts. (Osteuropastudien des Landes Hessen. Reihe 1: Giessener Abhandlungen zur Agrar- und Wirtschaftsforschung des europäischen Ostens, 197). Duncker & Humblot, Berlin 1986, ISBN 3-428-05886-0, S. 73. „Eodem quoque anno rex ducto in Obodritos exercitu ducem eorum Tabomuizlem rebellantem dicto obedire et filium suum cum aliis obsidibus dare coegit.", Annales Fuldenses 862”